4 Gründe, warum Wachstumswerte meist volatil sind, und 2 positive Nachrichten für die Nel-Aktie

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Wachstumswerte wie die Nel-Aktie sind oft sehr schwankungsanfällig. Dafür kann es verschiedene Gründe geben. So handelt es sich häufig noch um sehr kleine Firmen, die sowohl regional als auch über die Segmente schmal aufgestellt sind. In manchen Fällen, wie bei der Nel-Aktie, schreiben die Unternehmen auch noch Verluste, wodurch eine hohe Abhängigkeit von den Banken und Investoren entsteht.

Hohe Schwankungen deuten aber auch auf eine Unsicherheit der Investoren hin, die vermehrt dieselbe Aktie kaufen und wieder verkaufen. Ein letzter Grund ist die meist hohe Bewertung, die bei einer Wachstumsabschwächung häufig zu Kurseinbrüchen führt.

Auf der anderen Seite führt hohes Wachstum längerfristig meist auch zu starken Kursanstiegen. Wer also in diese Firmen investiert, sollte zumindest immer sehr breit streuen und sich zusätzlich eigene Ausstiegsszenarien notieren.

Zuletzt musste die Nel-Aktie, aufgrund eines Brandes an einer Wasserstofftankstelle, eine deutliche Korrektur hinnehmen. Wenn wir uns aber vorstellen, dass auch Benzin entzündlich ist und es auch schon bei diesem Treibstoff zu Bränden kam, ist dieser Vorfall langfristig gesehen eher als klein einzustufen. Zuletzt konnte der Wasserstoffpionier dagegen wieder zwei gute Nachrichten vermelden.

1. Verkaufs- und Servicevertrag mit Everfuel Europe

Das dänische Wasserstoffunternehmen Everfuel bedient mit seinen Elektrolyseuren und Tankstellen vor allem Schwerlastfahrzeuge wie Busse und Lkws. Langfristig wird eine starke Kostenreduktion gegenüber fossilen Brennstoffen angestrebt, sodass die Wettbewerbsfähigkeit von Wasserstoff gestärkt wird. Dazu wird vor allem die Skalierung der Geschäfte beitragen.

Unter der Leitung von Jacob Krogsgaard, einem früheren Nel-Mitarbeiter, soll Everfuel zu einem eigenständigen, vertikal integrierten Wasserstoffhandelsunternehmen ausgebaut werden. Im Rahmen der Vereinbarung hat Everfuel einen langfristigen Exklusivvertrag mit Nel über die Lieferung von Wasserstoffstationen und Elektrolyseuren mit einem potenziellen Wert von bis zu 100 Mio. Euro unterzeichnet. Um das erste Projekt (H2Bus Europe) zu finanzieren, investieren Nel und Jacob Krogsgaard 1,6 Mio. Euro beziehungsweise 6,4 Mio. Euro.

2. Kooperationsvereinbarung mit Yara International

Der politische und gesellschaftliche Druck, umweltfreundlich zu produzieren, steigt derzeit in allen Branchen. So auch bei dem norwegischen Dünger-, Harnstoff-, Nitrat- und Ammoniakhersteller Yara International. In einem Pilotprojekt namens PILOT-E wird derzeit die emissionsfreie Düngerproduktion getestet, wobei Nels Elektrolyseur der neuesten Generation zum Einsatz kommt. Er besitzt eine Kapazität von etwa fünf Megawatt.

Dieses Beispiel zeigt, dass Wasserstoff nicht nur für die Mobilität, sondern auch in der Produktion und zur Speicherung von Strom effizient eingesetzt werden kann. Diese Möglichkeiten eröffnen für Nel wiederum ein noch viel größeres Feld, als es derzeit ohnehin schon besteht.

Wie es weitergehen könnte

Während batteriebetriebene Fahrzeuge schon länger als die Lösung für alle emissionsfreien Antriebe gehandelt werden und spätestens durch Tesla eine hohe Bekanntheit erlangt haben, wurde Wasserstoff lange Zeit nicht stark beachtet. Dafür gibt es auch Gründe, wie die noch relativ teure Brennstoffzelle oder den großen Bedarf an erneuerbaren Energien, um eine grüne Produktion zu sichern. Diese Probleme sind jedoch lösbar.

Die Beachtung steigt gerade, denn immer mehr Länder erkennen den vielfältigen Nutzen von Wasserstoff. So wird in Deutschland das Tankstellennetz zunehmend ausgebaut. Darüber hinaus haben sich kürzlich auch China und Österreich der Entwicklung angeschlossen und sich ganz klar für die Wasserstoffförderung ausgesprochen.

Nel wird von dieser Entwicklung profitieren, aber der Wert wird, aufgrund der beschriebenen Gründe, noch einige Zeit schwankungsfreudig bleiben.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.

Motley Fool Deutschland 2019

Foto: Van Hool NV

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