5 einzelne ETFs oder doch lieber einen auf den MSCI World?

Fool.de · Uhr (aktualisiert: Uhr)

ETF-Investoren stehen sehr häufig vor einer essenziellen Frage: Wie soll ich mein passives Portfolio bloß errichten? Dabei steht häufig im Fokus, in wie viele Passivfonds man investieren sollte, um ideal diversifiziert zu sein. Und gleichzeitig die besten marktüblichen Renditen herauszukitzeln.

So mancher mag dabei einfach und mit wenig Aufwand auf den MSCI World setzen. Andere hingegen versuchen, mithilfe von mehreren ETFs, beispielsweise fünf, ein möglichst globales und diversifiziertes passives Portfolio zu errichten.

Aber was ist die bessere Option: Fünf einzelne ETFs oder doch lieber einen auf den MSCI World? Eine spannende Frage, der wir im Folgenden einmal etwas näher auf den Grund gehen wollen.

Der MSCI World und seine Kritik

Eines vorab: Der MSCI World ist vom Grundsatz her ein ziemlich breit diversifizierter Index. Seine ca. 1.600 verschiedenen Aktien zeigen das recht deutlich. Genauso wie die 23 Staaten, in die investiert wird. Zudem sind auch die Branchen recht gut gestreut, wobei es lediglich einen 9%igen Schwerpunkt auf Software-Aktien gibt, der um weitere ca. 6 % an Tech-Hardware-Aktien erweitert wird. 6,5 % sind hingegen nichtzyklische Pharma-Aktien. Ein insgesamt eher breiter Index.

Allerdings gibt es auch etwas Kritik, trotz der Vorteile und einer historischen Performance von knapp über 7 % pro Jahr: Der US-Schwerpunkt ist so beispielsweise etwas, das viele Investoren stört. Die USA kommen nämlich auf einen Anteil von 64,5 % und sind mit Abstand die größte Region. Was in Anbetracht des globalen Börsenschwerpunktes in den USA auch nicht ungerechtfertigt erscheint.

Zudem ist einigen Investoren die Allokation ein Dorn im Auge: Aktien wie Apple oder auch Microsoft nehmen einen Anteil von ca. 3 bis 4 % am gesamten Index ein. Die Top 10 kommen auf einen Anteil von 16,4 %. Das versuchen ebenfalls einige ETF-Investoren zu umgehen, indem sie auf einzelne Indizes setzen und damit einen globalen Ansatz imitieren.

Zu guter Letzt können es auch Kleinigkeiten sein, die stören: Der MSCI World kommt mit ca. 1,5 % Dividendenrendite eher auf wenig passives Einkommen. Das kann ebenfalls ein Grund sein, weshalb Investoren Alternativen suchen.

Die Kehrseiten eines 5-ETF-Ansatzes

Wer beispielsweise versucht, mit fünf oder auch mehr Passivfonds seinen eigenen globalen Ansatz zu errichten, der kann auf unterschiedliche Schwerpunkte eingehen. Weniger USA? Möglich. Mehr Dividende? Auch eine Option. Die Auswahlmöglichkeiten sind größer. Damit verbunden allerdings auch der Aufwand. Das wiederum führt zu mehr Zeitinvestition. Darüber sollten sich ETF-Investoren zunächst im Klaren sein.

Es gibt jedoch auch einen zweiten Blickwinkel, den man bei einem eigenständigen Ansatz berücksichtigen sollte: Neben den vermeintlichen Vorteilen steht nämlich eine Frage über allem: Lohnt es sich, diesen zusätzlichen Aufwand zu betreiben? Trotz höherer Dividenden oder einer besseren Allokation, sind die Renditen bedeutend höher als bei einem MSCI-World-Ansatz? Womöglich ist genau das die kritische Frage, die man sich stellen sollte.

ETFs sind und bleiben unterm Strich bloß Kompromisse. Bei einem marktbreiten Ansatz wird es zwangsläufig auf eine in etwa marktbreite Rendite hinauslaufen. Wer zu individuell denkt, der riskiert nicht bloß, Zeit zu verlieren. Nein, sondern womöglich auch ähnliche Ergebnisse mit einem deutlich aufwendigeren Ansatz zu riskieren. Oder vielleicht sogar eine schlechtere Performance?

Der Mehraufwand sollte daher stets den Einsatz wert sein. Gerade bei ETF-Investoren ist die Gesamtrendite das Entscheidende und durch einen Ansatz, der immer auf Kompromissen basiert, wird man womöglich genau diesen Fokus aus den Augen verlieren. Zumindest, wenn man sich zu sehr in einzelne Passivfonds verstrickt und das Potenzial langfristiger Renditen über Jahre und Jahrzehnte aus den Augen verliert.

Mein Fazit: Keep it simple!

Für mich zeigen diese Überlegungen daher: Wer als ETF-Investor einfach agieren möchte, der sollte es auch einfach halten. Ein ETF auf den MSCI World kann mit wenig Risiko und soliden Rendite-Aussichten langfristig marktübliche Renditen ermöglichen. Vielleicht sollte man, wenn überhaupt, eher darüber nachdenken, einen anderen marktbreiten Index zu wählen. Der S&P 500 kam historisch gesehen beispielsweise auf eine bedeutend höhere durchschnittliche Rendite von ca. 9 % pro Jahr.

Das Grundprinzip bleibt jedoch bestehen: ETFs sind da, um es einfach zu halten. Entsprechend reichen häufig wenig Investitionen aus, um langfristig ähnliche Resultate zu erzielen.

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