Akkus in der Mülltonne machen Probleme - Pfand gefordert

dpa-AFX · Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutschen werfen immer mehr Lithium-Ionen-Akkus in den Hausmüll und gefährden damit Mitarbeiter in Müllfahrzeugen und Sortieranlagen. Jede dieser Batterien, die sich etwa in Smartphones, elektrischen Zahnbürsten und Laptops finden, könne durch Beschädigung zum Brandauslöser werden, warnte der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft am Dienstag. "Es vergeht in Deutschland kaum eine Woche, in der es nicht irgendwo bei einem Entsorger im Land brennt", sagte Verbandspräsident Peter Kurth am Dienstag. Meist seien falsch entsorgte Lithium-Ionen-Akkus die Ursache.

Diese gehörten nicht in die Mülltonne, sondern in Batteriesammelbehälter im Einzelhandel oder auf Recyclinghöfen. Dort werden Batterien gesondert gesammelt und anschließend speziell behandelt. Nur etwa jede zweite verkaufte Batterie landet nach Branchenzahlen jedoch in den Sammelstellen. Darunter leide auch die Umwelt, weil die Rohstoffe der übrigen Batterien nicht wieder verwertet werden können.

Mit der Kampagne "Brennpunkt Batterie" will die Branche nun erreichen, dass weniger Batterien in der Mülltonne landen. Aus Sicht des SPD-Bundestagsabgeordneten Michael Thews sind aber weitere Schritte notwendig: Für Lithium-Ionen-Batterien und -Akkus müsse es eine europaweite Kennzeichnungspflicht geben, forderte er. "Auch sollte eine Pfandpflicht geprüft werden." Hochwertiges Recycling sei notwendig, auch um die Akzeptanz von Elektro-Mobilität zu erhöhen./bf/DP/fba

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