AKTIE IM FOKUS: Facebook heißt jetzt Meta Platforms - Aktie weiter erholt

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Unter neuem Namen greifen die Anleger am Montag bei den Aktien des Facebook-Konzerns weiter zu. Nach der Umbenennung werden die Papiere des Konzerns nun unter dem neuen Namen Meta Platforms gehandelt - und der Kurs setzte seine jüngste Erholung mit einem Anstieg um 2,5 Prozent fort. Die Aktie schaffte es damit zurück über die 21-Tage-Linie, die bei charttechnisch orientierten Anlegern als kurzfristiger Indikator für den Trendverlauf beliebt ist.

In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Facebook es dem einstigen Google-Konzern nachmachen will, der 2015 zu Alphabet wurde. Die Facebook-Dachmarke, so hieß es in der Vorwoche, solle Meta heißen und künftig über den einzelnen Diensten des Konzerns, etwa der Facebook-Plattform, dem Fotonetzwerk Instagram oder Messengern wie WhatsApp, stehen. Der neue Konzernname soll den Fokus auf die geplante digitale Welt "Metaverse" lenken, die physische und virtuelle Elemente vereint. "Wir glauben, dass das Metaverse der Nachfolger des mobilen Internets sein wird", betonte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg.

Laut dem DZ-Bank-Experten Ingo Wermann geht der Konzern mit der stärkeren Ausrichtung auf das sogenannte Metaversum eine hohe und zunächst defizitäre Wette ein. Langfristig brächten Lösungen für virtuelle Realitäten erhebliches Potenzial für das soziale Miteinander und industrielle Anwendungen mit sich. "Um dieses abzurufen, muss sich jedoch mehr als der Name, nämlich auch die Unternehmenskultur in Bezug auf den Umgang mit persönlichen Daten, Falschmeldungen und Hassbotschaften rasch ändern", betonte Wermann.

Wie der DZ-Analyst weiter ausführte, will Meta verstärkt in die Entwicklung von Anwendungen für die virtuelle und die erweiterte Realität investieren, an der Unternehmensstruktur aber nichts verändern. Auch habe Konzernchef Zuckerberg angekündigt, dass der Umgang des Unternehmens mit Daten durch die Namensänderung unbeeinflusst bleibe. "Diese Äußerung könnten unseres Erachtens viele Menschen als Drohung auffassen", so Wermann.

Am vergangenen Donnerstag war die Aktie kurz vor der Bekanntgabe des neuen Namens mit 308 US-Dollar im Tief noch der 300-Dollar-Marke näher gekommen. Seit dem Rekordhoch im September war der Facebook-Konzern unter anderem wegen Vorwürfen einer ehemaligen Mitarbeiterin immer stärker ins Kreuzfeuer geraten, was auch die Aktie unter Druck setzte. Mit den Äußerungen über den neuen Namen setzte dann eine Erholung ein. Seither hat der Kurs wieder um mehr als sieben Prozent zugelegt. Anleger hoffen also wieder auf bessere Nachrichten.

Auch in der Rangliste der Börsenbewertung großer US-Technologie-Giganten war Facebook zuletzt abgerutscht. Im Sommer hatte sich die Aktie noch in den Kreis von Tech-Riesen wie Apple , Microsoft , Amazon und dem Google-Mutterkonzern Alphabet vorgewagt, indem die Schallmauer einer Marktbewertung von einer Billion US-Dollar durchbrochen wurde. Der Status währte aber nicht lange, mittlerweile ist der Elektroautobauer Tesla an die Stelle der Facebook-Mutter Meta gerückt./tih/ck/he

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