Aktienrente – Das Rentensystem muss reformiert werden

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Das heutige Rentensystem hat erhebliche Mängel. Das angewendete Umlageverfahren gleicht einem Schneeballsystem, bei dem die aktuell Erwerbstätigen die Rentner finanzieren. Allerdings funktioniert das System nicht wirklich. So müssen heute ca. 30 % der Ausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung durch Mittel aus dem Bundeshaushalt gezahlt werden.

Und das Problem wird sich in den nächsten Jahren noch beschleunigen. Laut dem Statistischen Bundesamt sind derzeit ungefähr 20 % der Bevölkerung 67 Jahre oder älter. In 20 Jahren sollen es aber nach Schätzungen der Behörde bereits 25 % sein. Auch eine Erhöhung des Rentenalters auf 70 Jahre würde die Probleme nur weiter aufschieben und nicht beseitigen.

Es braucht eine kapitalgedeckte Altersvorsorge

Ja, die Idee einer Aktienrente kommt wahrscheinlich viele Jahre zu spät. Bei den Themen Klima, Verkehr, Wohnungsmarkt, Bildung oder Digitalisierung steht man vor einem ähnlichen Problem. Die aktuelle Generation hat massiv auf Kosten der nachkommenden Generationen gelebt. Die Frage, die sich stellt, soll man es deswegen ganz lassen oder zumindest irgendwann beginnen gegenzusteuern.

Der Kapitalmarkt wird in Deutschland mit einer irrationalen Angst gesehen, da viele Bürger nur die Verlustrisiken, nicht aber die Chance für eine langfristig auskömmliche Rendite erkennen. Eine Aktienrente wäre ein Baustein, damit die Bürger die positiven Seiten des Kapitalmarktes wahrnehmen. Eine kostengünstige ETF-Lösung auf einen breit gestreuten Index als Standardauswahl gewährleistet mit hoher Wahrscheinlichkeit zufriedenstellende Renditen. Menschen, die ihre Aktienrente aufbessern möchten, sollten auch andere Fonds auswählen können. Hier wären dann zwar auch unterdurchschnittliche Ergebnisse möglich, aber das ist das Risiko bei einer aktiven Geldanlage.

Stellt man sicher, dass ein gewisser Teil des Anlagebetrages an deutsche bzw. europäische Börsen fließen, leistet man auch einen gewissen Beitrag zur Stabilisierung der Märkte. Durch die gleichmäßigen Sparbeiträge und langen Haltedauern gibt man den Unternehmen eine gesündere Kapitalausstattung. In Krisen profitieren die Beitragszahler langfristig, da sie mit der Aktienrente dann mehr Anteile der Aktien erwerben.

Aktienrente vs. Umlageverfahren

Kritiker bemängeln, dass durch die Aktienrente in den nächsten Jahren Geld für das Umlageverfahren des bisherigen Rentensystems fehlen. Hier wäre der Steuerzahler wohl noch stärker als bislang gefordert. Für eine Generation, die wahrscheinlich bis 70 Jahre arbeiten muss, damit die Renten der heutigen Generation garantiert werden können, wäre das ein faires Entgegenkommen.

Daneben könnte die Politik auch bei sich selbst anfangen. Neben den Variablen Rentenhöhe, Beitragssatz und Renteneintrittsalter gibt es noch die Stellschraube der Anzahl der Beitragszahler. Schließlich könnten mit Beamten, Politikern und Selbstständigen alle Erwerbstätigen in die Rentenkasse einbezogen werden. Durch wegfallende Pensionen und mehr Schultern, die die Renten finanzieren, wäre die Aktienrente wesentlich leichter darstellbar.

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