Analyse: Take-Two holt sich für fast 13 Milliarden Dollar Zynga in Haus – Zynga-Aktie steigt kräftig und Take-Two Papiere fallen zweistellig – Eine Chance?

onvista · Uhr

Die Spieleschmiede aus New York übernimmt den Online-Spiele-Produzenten Zynga. Für den Produzenten von Browserspielen legt Take-Two Interactive 12,7 Milliarden Dollar oder 9,86 Dollar je Aktie auf den Tisch. Die Zynga-Papiere ziehen vorbörslich um etwas mehr als 48 Prozent auf etwas mehr als den Kaufpreis an, nachdem die Nachricht veröffentlicht wurde. Die Anleger scheinen den Deal jedoch etwas zweifelhaft zu sehen. Die Aktie von Take-Two verliert vor Börsenstart über 10 Prozent. Eine gute Chance zum Zugreifen?

Größter Deal der Branche

Mit der Übernahme von Zynga tätig Take Two den größten Deal in der Branche. Sie stellt die vorherigen klar in den Schatten. Tencent hatte für Supercell 8,6 Milliarden Dollar auf den Tisch gelegt und Microsoft war Bethesda 8,1 Milliarden Dollar wert. Die New Yorker Spiele-Schmiede will mit Zynga vor allen Dingen zu „einem der größten und am stärksten diversifizierten Anbieter von mobilen Spielen in der Branche“ aufsteigen. Hier sieht Take Two vor allen Dingen in der Zukunft das größte Potenzial um zu wachsen. Zynga hat mehr als 183 Millionen monatlich aktive Nutzer, die seine Handyspiele spielen.

Keine schlechte Idee

Laut IDG Consulting ist der Bereich Mobile Gaming das am schnellsten wachsende Segment der Branche mit geschätzten 136 Milliarden US-Dollar Bruttobuchungen im Jahr 2021 und einer erwarteten durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 8 Prozent in den nächsten drei Jahren. Durch die Übernahme von Zynga möchte Take Two Marktführer in dem Bereich werden und im Geschäftsjahr 2023 sollen nach den Planungen der New Yorker voraussichtlich über 50 Prozent  seiner Nettobuchungen aus dem Bereich Mobile Gaming kommen. Zum Vergleich: 2022 waren es gerade einmal 12 Prozent.

Aktie mindestens ein Fall für die Watchliste

2021 war kein gutes Jahr für die Papiere von Take Two. Hier verlor das Papier etwas mehr als 12 Prozent. Nicht zuletzt weil die neuste Auflage des Blockbustersspiels „GTA 6“ das Weihnachtsgeschäft verpasst hat und jetzt erst im ersten Quartal des laufenden Jahres, welches das letzte im Geschäftsviertel von Take Two ist, veröffentlicht wird. Daher dürfte sich der Kurs von Take Two 2022 deutlich besser entwickeln als im Vorjahr. Mutige Anleger nutzen den Rücksetzer daher aus und spekulieren darauf, dass die Pläne von Take Two auch so aufgehen.

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Von Markus Weingran

Foto: Tada Images / shutterstock.com

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