Anziehender Eurokurs hält Dax am Boden

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Der Euro steigt und steigt. Für den deutschen Aktienmarkt bedeutet das: Das Dax-Rekordhoch bleibt in weiter Ferne.

Es bleibt dabei: Auch in der neuen Woche lassen die Anleger am deutschen Aktienmarkt Vorsicht walten lassen. Angesichts eines starken Euro und der Fahrt aufnehmenden US-Berichtssaison agierten die Anleger zunächst zurückhaltender, hieß es am Markt. Der Dax startete am Montag mit Verlusten in den Handelstag. Zur Börseneröffnung notierte der deutsche Leitindex 0,3 Prozent tiefer bei leicht unter 13.200 Punkten, konnte im weiteren Handelsverlauf seine Verluste aber etwas verringern.

Als Bremse erweist sich weiterhin der starke Euro. Die Gemeinschaftswährung der Eurozone legte über Nacht im asiatischen Handel weiter zu und hält sich mit gut über 1,22 Euro pro Dollar derzeit auf dem höchsten Stand seit drei Jahren. Das hatte den Dax nach einem beeindruckenden Start ins neue Jahr in der Vorwoche bereits belastet. Das bisherige Rekordhoch bei 13.525 Punkten von Anfang November 2017 dürfte dann erst einmal kein Thema mehr sein.

Wall Street im Plus

In den USA hatten dagegen zuletzt der Leitindex Dow Jones Industrial und der breit gefasste S&P 500 weitere Bestmarken aufgestellt. Analyst Markus Reinwand von der Helaba erinnerte daran, dass die ersten fünf Handelstage an der Wall Street mit einem Plus geendet hatten. “Da dem Jahresauftakt eine gewisse Indikatorfunktion für das Gesamtjahr zugeschrieben wird, ist dies Wasser auf die Mühlen jener, die den Aufwärtstrend fortschreiben. Verlassen sollte man sich darauf aber nicht”, so der Experte.

Laut Reinwand ist im Dax das Chance-Risiko-Verhältnis derzeit ausgesprochen ungünstig. Daher biete es sich an, bei steigenden Notierungen antizyklisch Positionen abzubauen, anstatt auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Und die Experten vom Börsenstatistik-Magazin Index Radar hoben hervor, dass die Dax-Entwicklung aus charttechnischer Sicht kurzfristig eindeutig nach unten zeige. Um den langfristigen Trend müssten sich die Anleger aber keine Sorgen machen.

Unternehmen legen Zahlen vor

Die allmählich beginnende Berichtssaison wird die Investoren in der neuen Woche beschäftigen. Hierzulande veröffentlicht gleich zum Wochenstart der Lebensmittelhändler Metro seinen Zwischenbericht mit Hinweisen zum wichtigen Weihnachtsgeschäft. Am Mittwoch kommen Zahlen vom Online-Modehändler Zalando .

In den USA, wo am Montag wegen eines Feiertags die Börsen geschlossen bleiben, rückt am Dienstag der Geschäftsbericht von UnitedHealth in den Blick und am Donnerstag der des IT-Konzerns IBM , beide im Dow notiert. Besonders im Fokus stehen aber die Berichte amerikanischer Banken – mit der Citigroup am Dienstag sowie Goldman Sachs und Bank of America am Mittwoch. Am Donnerstag berichten Morgan Stanley sowie der Kreditkartenanbieter American Express . Am Markt wird allgemein damit gerechnet, dass den Banken die Belastungen im Zuge der US-Steuerreform das Schlussquartal verhagelt haben.

Übernahme in der Energiebranche

Am Dienstag endet zudem die Übernahmefrist für die Aktien des Kraftwerkbetreibers Uniper. Der Energiekonzern Eon hatte jüngst endgültig beschlossen, für knapp 3,8 Milliarden Euro seine Beteiligung von rund 47 Prozent an Uniper dem finnischen Versorger Fortum anzubieten. Fortum zahlt Eon 22 Euro je Aktie und hat dieses Angebot auch allen anderen Aktionären gemacht.

Unter den Konjunkturdaten der neuen Woche dürfte insbesondere die US-Industrieproduktion für Dezember interessieren. Die US-Wirtschaft wachse weiter sehr ordentlich, und dies liege vor allem an der Industrie, so die Ökonomen der Commerzbank. Die anstehenden Produktionszahlen dürften dies erneut zeigen.

onvista/dpa-AFX
Foto: Deutsche Börse

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