Apotheken mit mehr Umsatz in Coronazeiten - Desinfektionsmittel gefragt
Berlin (Reuters) - Im Zuge der Corona-Pandemie steigen die Erlöse von Apotheken in Deutschland.
"Sie können neben Medikamenten auch Umsätze mit Desinfektionsmitteln, kosmetischen Produkten oder mit Atemschutzmasken erzielen", wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Im Februar lagen die Einnahmen der Apotheken (preisbereinigt) 6,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Schnitt der vergangenen fünf Jahre betrug das Plus nur 2,6 Prozent. Die Unternehmen verbuchten damit ein ähnliches Plus wie der Einzelhandel insgesamt im Februar mit 6,4 Prozent.
Die Statistiker erklärten zudem, dass bei Medikamenten in den letzten fünf Jahren ein Preisanstieg zu beobachten sei. Die Preisentwicklung hänge stark davon ab, ob es sich um rezeptfreie oder -pflichtige Medikamente handle: Rezeptfreie Medikamente verteuerten sich im Zeitraum von März 2015 bis März 2020 mit 11,1 Prozent am stärksten. Die Preise für rezeptpflichtige Medikamente stiegen um 2,7 Prozent. Die unterschiedliche Entwicklung lasse sich damit begründen, dass Preise für rezeptfreie Medikamente von Apotheken frei kalkuliert werden könnten, während die Preise für rezeptpflichtige Medikamente und die gesetzliche Zuzahlung staatlich reguliert seien. "Der Umsatzanstieg infolge der Corona-Pandemie spiegelt sich bislang nicht in gleichermaßen gestiegenen Preisen wider."