Asiens Börsengiganten überholen uns

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Firmenübernahmen und -fusionen gibt’s inzwischen fast täglich - wichtig auch für die Aktienmärkte. Ob sich das für die Anleger lohnt, kann man nicht pauschal sagen, müsst Ihr also in jedem Einzelfall prüfen. Wenn ein Großer einen anderen schluckt, geht’s aber um mehr als die Interessen der Privatanleger: Es geht um Größe, um Macht. Firmenkonzentrationen verändern ganze Branchen und sogar die wirtschaftliche Position eines ganzen Landes. Dass die Schwellenländer seit Jahren im Kommen sind, hat sich längst herumgesprochen. Asien mit China als mächtigem Vorreiter spielt da eine ganz besondere Rolle. Da ich China voll faszinierend finde, will ich Euch folgende Analyse nicht vorenthalten - eine Prognose, die zeigen soll, wie sich die Weltkarte verändert.

Die Vordenker der Fondsgesellschaft MainFirst Asset Management haben analysiert, welche Unternehmen von Megatrends profitieren. Die Ergebnisse sind, wie ich finde, spektakulär und im Einzelnen für uns Europäer aufrüttelnd. Denn bis zum Jahr 2025 wird sich auf der Liste der weltweit größten Unternehmen einiges verändern. Die aktuelle Prognose von MainFirst ergibt: Während heute Apple, Alphabet und Microsoft die höchste Marktkapitalisierung aufweisen, werden 2025 voraussichtlich Alibaba, Tencent und Amazon das Ranking anführen. Sie sollen in den kommenden Jahren von den Zukunftsthemen E-Commerce, künstliche Intelligenz, digitale Werbung und selbstfahrende Autos besonders profitieren.

Manchen mag’s erschrecken, wenn vorhergesagt wird: „Deutsches Know-how wandert ab. Auffällig ist, dass bis 2025 die regionale Verschiebung zugunsten von Asien zunehmen wird.“ Unter den bedeutendsten 20 Konzernen werden dann die meisten ihren Sitz in China, Südkorea und Taiwan haben. Nur die Ami-Westküste rund ums Silicon Valley kann als Standort noch mithalten. MainFirst kommentiert das total dramatisch: „Europa hingegen ist völlig abgehängt - und ein Comeback erscheint nicht realistisch.“ Vor 50 Jahren war das noch ganz anders, als Konzerne aus der Automobil-, Öl- und Stahlbranche ganz oben standen. Nun aber booten Technologiewerte alle anderen aus. Bei uns sind eher globale Markenhersteller sowie Luxusgüterproduzenten zuhause. Die Amis beispielsweise profitieren von der Einwanderungspolitik der letzten Jahrzehnte gepaart mit den Aufstiegschancen im Bildungssystem sowie einer starken Venture-Capital-Szene: Viele Kinder von Immigranten sind als Gründer außerordentlich erfolgreich geworden.

Dazu passt der Gruß der Analysten an die GroKo: In Deutschland hemmten die politischen Rahmenbedingungen sowie das unterentwickelte digitale Netz technologische Entwicklungen. „Die besten deutschen Köpfe sind daher abgewandert und haben die zweite und dritte Führungsebene von Unternehmen wie Amazon oder Microsoft erobert“, wird kritisch angemerkt. Also, meine Freunde, guckt Euch in der Welt um, macht dann aus Eurem Wissen aber was Erfolgreiches hier in good old Germany!

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