Autowaschanlagenhersteller Washtec: Optimistische Prognose für 2019 und Einstieg ins App-Geschäft – Aktie explodiert

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Starke Bewegung im SDax: Die Aktie des Autowaschanlagenherstellers Washtec ist am Dienstag stark angezogen. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr wegen eines leichten Dämpfers im Nordamerikageschäft weniger verdient. Für das laufende Jahr kündigte Washtec jedoch an, Umsatz und operatives Ergebnis (Ebit) deutlich steigern zu wollen.

Gesamtumsatz legt zu

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging 2018 um 1,4 Prozent auf 51,47 Millionen Euro zurück. Probleme machte Nordamerika, wo der Umsatz um 7,5 Prozent sank. Im Vorjahr waren die Erlöse noch infolge von Großkundenaufträgen um 31 Prozent gestiegen. Der Konzernumsatz legte dank eines starken Geschäfts in Europa aber um 2,5 Prozent auf 435,45 Millionen Euro zu.

An der Börse wurden die Nachrichten positiv aufgenommen. Analyst Aliaksandr Halitsa von der Privatbank Hauck & Aufhäuser lobte in einer ersten Reaktion den starken Ausblick der Augsburger. Dank hoher Auftragsbestände rechnet er vor allem mit einer Erholung des operativen Ergebnisses in Nordamerika. Das Wertpapier konnte bis zum Nachmittag um starke 13,75 Prozent ansteigen, auf einen Wert von derzeit 67,70 Prozent.

Aktie bricht aus

An die Aktionäre soll für 2018 eine stabile Dividende von 2,45 Euro je Aktie gezahlt werden. Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten hatten im Durchschnitt elf Cent mehr erwartet. Unter dem Strich blieben im Gesamtkonzern mit 34 Millionen Euro 7,8 Prozent weniger übrig als ein Jahr zuvor.

Washtec AG 5-Tageschart (Xetra)

Das Unternehmen mit Sitz in Augsburg bietet Dienstleistungen rund um die Autowäsche, wie Waschanlagen, Waschchemie oder Wasseraufbereitungssysteme, an. Washtec hat über 1800 Mitarbeiter und ist nach eigenen Angaben weltweit in über 70 Ländern vertreten.

Washtec will ins App-Geschäft einsteigen

In Deutschland will der Konzern die Autowäsche per Smartphone-App etablieren. Autofahrer können dann direkt in die Waschstraße fahren und per Handy das Programm wählen – ohne zuvor an die Kasse gehen zu müssen. „Man kann aussteigen, muss es aber nicht“, sagte Finanzvorstand Axel Jaeger am Dienstag am Firmensitz in Augsburg.

Die Bezahlung der Autowäsche erfolgt auch über das Smartphone. Um sicherzustellen, dass der richtige Wagen gewaschen wird, scannt die Waschanlage das Nummernschild. Washtec glaubt, dass das Angebot besonders für kleine oder mittelgroße Betreiber von Waschanlagen interessant sei. Die großen Mineralölketten würden hingegen vielleicht eigene Apps entwickeln. Washtec verspricht seinen Kunden höhere Umsätze. Fahrer mit der App würden doppelt so viel Geld für die Autowäsche ausgeben wie andere Kunden.

(onvista/dpa-AFX)

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Titelfoto: Pincasso / Shutterstock.com

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