Bertelsmann-Call-Center-Tochter Majorel startet Börsengang

Reuters · Uhr

München (Reuters) - Bertelsmann und sein marokkanischer Geschäftspartner Saham wollen mit dem Börsengang des Call-Center-Betreibers Majorel zusammen bis zu 780 Millionen Euro einnehmen.

Majorel nannte am Donnerstag am Firmensitz in Luxemburg eine indikative Preisspanne von 32 bis 39 Euro pro Aktie. Die Eigentümer Bertelsmann und Saham, die je 50 Prozent der Anteile halten, wollen insgesamt 20 Millionen Aktien verkaufen. Das Volumen kann bei entsprechender Nachfrage um bis zu 15 Prozent aufgestockt werden. Die Papiere können bis zum 23. September gezeichnet werden, einen Tag später will Majorel an der Amsterdamer Börse Euronext sein Börsendebüt feiern. Die Aktien können vor dem Börsengang nur von Profi-Investoren geordert werden.

Vorstandschef Thomas Mackenbrock sagte, der Börsengang sei der "nächste logische Schritt in der Entwicklung von Majorel. Die Resonanz von Investoren auf die Börsenpläne habe ihn sehr ermutigt. Bertelsmann und Saham wollten Großaktionäre bleiben. Welcher Prozentsatz an Majorel künftig im Streubesitz sein soll, teilte das Unternehmen nicht mit. Im Vorfeld hatte es geheißen, Majorel könnte bei dem Börsengang etwa mit drei Milliarden Euro bewertet werden.

Der Dienstleister war 2019 aus dem Zusammenschluss der Callcenter-Aktivitäten der Bertelsmann-Tochter Arvato und des marokkanischen Callcenter-Betreibers Saham hervorgegangen. Majorel beschäftigt inzwischen rund 63.000 Mitarbeiter in 31 Ländern, darunter etwa 8000 in Deutschland. Majorel hat mehr als 400 Kunden, darunter mehrere globale Tech-Unternehmen. Die Firma managt für ihre Auftraggeber Kundenbeziehungen - im Fachjargon Costumer Experience (CX) genannt. Im ersten Halbjahr steigerte Majorel den Umsatz auf 842 Millionen Euro, der operative Gewinn (Ebitda) lag bei 154 Millionen Euro.

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