Bitte (k)ein Bit!

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Erst mal zur Vermeidung von Missverständnissen: Gerne übernehme ich den schon aus den frühen 1950er Jahren stammenden Slogan einer Bitburger Brauereigruppe (leckerer Gerstensaft!), aber er bezieht sich hier auf Bitcoin, insbesondere mit dem „k“ in Klammern. Ob man mit kryptischen Währungen und der Blockchain-Technologie sympathisiert oder nicht - es geht um eine technologische Revolution, die unsere Welt verändern wird. Was sich bei Bitcoin selbst abspielt, ist eine irre Spekulation, die ein normal denkender Mensch nicht nachvollziehen kann. Aber es ist eben nicht nur eine gigantische Blase, die früher oder später platzen wird.

Bitcoin als Geldanlage? Viele Anleger stellen sich dieser Tage die Frage, ob sie Bitcoins jetzt noch kaufen sollten. Als Schutz vor einem möglichen Kollaps des Geldsystems (Bitcoin anstelle von Gold?) oder einfach als Geldanlage - wobei Anlage eigentlich durch Spekulation ersetzt werden sollte. Auf dem Hamburger Börsentag habe ich so was wie eine private Umfrage durchgeführt. Ergebnis: Überhaupt kein Interesse bei den Aktienanlegern, die auf solchen Veranstaltungen überwiegen. Bis auf einen jüngeren Mann haben alle Angesprochenen ablehnend abgewunken. Das mag auch am hanseatischen Wesen liegen, denn auf dem Kölner Börsentag am vorletzten Samstag herrschte durchaus neugieriges Interesse für das so schwierige Thema Bitcoin.

Fast täglich jubeln die kryptischen Fachdienste über neue positive Entwicklungen, jüngste Beispiele: Handelsregisteramt Zug akzeptiert Kryptowährungen als Zahlungsmittel, Trotz Verbot: Chinas Börsen handeln nun in Hongkong, BTC-Kursanalyse KW44 - Immer noch kein Halten beim Aufwärtstrend.

Zu den Warnern gehört der bedeutende Online-Vermögensverwalter Scalable: „Wer mit dem Erwerb der virtuellen Münzen liebäugelt, sollte auf jeden Fall die Gefahren abwägen.“ Was immer mehr Men­schen an der Kryp­towäh­rung elek­tri­siert, ist ihr total irrer Preis­an­stieg. Vor vier Jah­ren kos­te­te ein Bit­co­in noch um die 100 Eu­ro. In den ver­gan­ge­nen Mo­na­ten schwank­te der Kurs zwi­schen sa­gen­haf­ten 3.000 und 5.000 Eu­ro. In der Ami-Währung ausgedrückt sind am Wochenende mehr als 7.500 Dollar erreicht worden! Jetzt werden 10.000 Dollar als mögliches Ziel in den kommenden Monaten genannt. Aber auch andere Skeptiker warnen vor einer hohen Rückschlaggefahr.

Um das Risiko vergleichbar zu machen, hat Scalable den Maximalverlust von Bitcoin und anderen Anlagen in den vergangenen vier Jahren ermittelt und verglichen. Ergebnis: Der „Maximum Drawdown“, wie das in der Fachwelt genannt wird, erreichte bei Bitcoin furchterregende 82%, der Dax verlor im gleichen Zeitraum höchstens 29%.

Ich finde allerdings, man kann Bitcoin mit keiner anderen Anlage vergleichen. Und ich bleibe dabei, Mutigen unter Euch zu empfehlen, auch jetzt noch an dieser heißen Spekulation mitzumachen, wenn Ihr Euch des Risikos bewusst seid! Ich würde mich allerdings nur mit einem für relativ kleinen Teil meines verfügbaren Anlagekapitals engagieren - gerade mal so viel, dass ich sogar den Totalverlust ohne Tränen hinnehmen könnte.

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