Börse Frankfurt-News: DAX-Tracker melden sich zurück (ETFs)

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Kauflaune, aber auf niedrigem Niveau - im ETF-Handel macht sich die Sommerpause bemerkbar, ohne dass das Kaufinteresse ganz versiegt. Die zuletzt geschmähten DAX-Tracker sind wieder gesucht. Immer gut an kommen ESG-Aktien.

17. August 2021. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Hohe Kurse, niedrige Umsätze - so stellt sich der Handel mit ETFs derzeit da. "Viel los ist nicht", erklärt Carsten Schröder von der Société Générale. "Mit 60 Prozent überwogen die Käufe aber diesmal besonders deutlich." Beliebt sind einmal mehr S&P 500-ETFs, etwa der iShares Core S&P 500 (IE00B5BMR087). Doch auch die in den Vorwochen nicht so gesuchten DAX-Tracker (DE0005933931) finden viele Anhänger. Der DAX war am Freitag auf ein neues Allzeithoch von 16.028,60 Punkten geklettert, auch an der Wall Street hatten die Kurse neue Hochs erreicht. In der neuen Woche geht es etwas gemächlicher zu: Am Dienstagmittag steht der DAX bei 15.886 Punkten.

Zu- und Abflüsse gleichermaßen meldet Schröder für MSCI World-ETFs: Während der Tracker von HSBC (IE00B4X9L533) auf den Einkaufslisten steht, wird die währungsgesicherte Version von iShares (IE00B441G979) verkauft. Ebenfalls aus den Portfolios fliegen Nasdaq-ETFs wie der Invesco EQQQ Nasdaq-100 (IE00BYVTMS52).

Im Handel mit Branchen-ETFs sind es laut Schröder weiterhin Technologie-, Energie- und Finanz-ETFs, die bewegen. Energie-ETFs werden überwiegend verkauft, bei Tech- und Finanz-ETFs halten sich Käufe und Verkäufe die Waage.

Die Umsätze mit ESG-ETFs an der Deutschen Börse steigen und steigen: Mit 2,7 Milliarden Euro Handelsumsatz pro Monat machten ESG-ETFs im ersten Halbjahr mehr als 16 Prozent des gesamten ETF-Handelsumsatzes auf Xetra aus. Im ersten Halbjahr 2020 lagen die monatlichen Umsätze im Schnitt noch bei rund 780 Millionen Euro - das entspricht mehr als einer Verdreifachung innerhalb eines Jahres.

Inflationsgebundenen Anleihen: nein, danke

Auch im Handel mit Anleihen-ETFs geht es ruhig zu. Käufe meldet Société Générale für europäische Staatsanleihen mit Investment Grade-Rating, etwa den Amundi Government Bond EuroMTS Broad Investment Grade (LU1681046261), sowie europäische Unternehmensanleihen (LU1681039647). Dagegen trennen sich Anleger von inflationsgebundenen Papieren (LU0290358224) und von nachhaltigen US-Unternehmensanleihen (LU1806495575).

Steigt der Bitcoin, steigen die Umsätze

Schröer von Lang &Schwarz sieht auch hohe Umsätze für ETFs, die Volatilitätsindizes wiedergeben, etwa der Lyxor S&P 500 VIX Futures Enhanced Roll (LU0832435464). Hohe Umsätze beobachtet er auch bei ETNs, mit denen gehebelt auf eine Indexentwicklung gesetzt werden kann, zum Beispiel dem WisdomTree Nasdaq-100 3x Daily Leveraged (IE00BLRPRL42), dem WisdomTree Nasdaq-100 3x Daily Short (IE00BLRPRJ20) und dem WisdomTree S&P 500 VIX Short-Term Futures 2.25x Daily Leveraged (IE00BLRPRH06).

Das Geschäft mit Kryptowährungens-ETNs hat sich mit der deutlichen Erholung des Bitcoin und anderer Kryptowährungen wieder belebt. "Da sehen wir wieder viel Geschäft", bemerkt Schröer. Der Bitcoin-Kurs hatte sich nach Erreichen des Allzeithochs von 64.749 US-Dollar bis Juli auf rund 30.000 US-Dollar halbiert, liegt aktuell aber wieder bei 46.272 US-Dollar.

ETNs (Exchange Traded Notes) bilden derzeit vor allem Volatilitäten oder Währungspaare ab - inklusive Kryptowährungen. Im Gegensatz zu ETFs zählen die in ETNs investierten Mittel nicht zum Sondervermögen der Emittenten, sondern sind Schuldverschreibungen. Ein Investment ist also mit dem Risiko verbunden, dass der Emittent als Schuldner ausfällt.

von: Anna-Maria Borse

17. August 2021, © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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