Britische Inflation hat vor Brexit-Vollzug leicht zugelegt

Reuters · Uhr

London (Reuters) - Die Verbraucherpreise sind in Großbritannien im Dezember gestiegen.

Im letzten Monat vor dem endgültigen Ausstieg des Landes aus der EU kletterte die Inflationsrate auf 0,6 Prozent, wie das Nationale Statistikamt ONS am Mittwoch mitteilte. Experten hatten mit einem Wert von 0,5 Prozent gerechnet - nach einer Inflationsrate von 0,3 Prozent im November. Getrieben wurde der Anstieg von höheren Benzin- und Flugpreisen. Auch Kleidung wurde teurer. Die Inflationsrate liegt trotz des Anstiegs immer noch weit unter dem Zielwert von zwei Prozent, den die Bank von England (BoE) als ideal für die Konjunktur anstrebt.

Die britische Notenbank hatte zuletzt geschätzt, dass die Wirtschaftsleistung im Schlussquartal 2020 wohl um gut ein Prozent nachgegeben haben dürfte. Mit dem seit Januar geltenden verschärften Lockdown sehen viele Fachleute die Gefahr, dass die Wirtschaft erneut in eine Rezession rutschen dürfte.Zugleich erwarten manche Experten, dass durch Störungen der Lieferketten im Zuge der wirtschaftlichen Trennung von der EU Inflation 2021 wieder zu einem Thema wird.

Zuletzt hatten britische Fischer im Londoner Regierungsviertel gegen eine ausufernde Export-Bürokratie im Zuge des Brexit protestiert. Wegen bürokratischer Hürden nach dem Brexit-Vollzug Anfang des Jahres haben bereits zahlreiche schottische Fischer den Export in die Europäische Union gestoppt. Sie kritisieren, dass es trotz des Handelsabkommens mit der EU zu tagelangen Verzögerungen bei den Lieferzeiten und einer erheblichen Erhöhung der Kosten kommt.

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