Britische Spielzeugindustrie warnt vor Lieferproblemen zu Weihnachten

dpa-AFX · Uhr

LONDON (dpa-AFX) - Zahlreichen Kindern in Großbritannien droht wegen der Corona-Pandemie ein Weihnachtsfest ohne Geschenke. Angesichts von überfüllten Häfen könne es Lieferprobleme geben, warnte der Spielzeugherstellerverband BTHA. "Schiffe wurden aufgrund einer Überlastung im Hafen von Felixstowe nach Rotterdam umgeleitet und werden nun die Weihnachtszeit verpassen", teilte der Verband am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur mit.

Sowohl im wichtigsten Containerhafen Felixstowe an der Nordsee als auch in Southampton am Ärmelkanal stauen sich seit Wochen die Container. Grund ist außer der Corona-Krise auch der Brexit. Viele Unternehmen versuchen, vor Ablauf der Brexit-Übergangsphase am 31. Dezember ihre Lagerbestände aufzufüllen. Gleichzeitig verstopfen Tausende Container mit Schutzkleidung die Lagerhäuser.

Das Chaos könnte auch auf die Preise schlagen. "Wegen Knappheit bei Kapazität und Containern drohen Spielzeugherstellern drastische Preissteigerungen", betonte der Verband weiter. Möglich seien bis zu vier Mal höhere Kosten. Der BTHA betonte: "Wir rufen die Regierung auf, in dieser für die Wirtschaft entscheidenden Zeit zu helfen, um die festliche Jahreszeit zu retten."

Sollten sich Großbritannien und die EU bis zum 31. Dezember nicht doch noch auf einen Handelspakt einigen, drohen massive Verzögerungen im Warenhandel und somit weitere Schwierigkeiten für Autobauer und andere Unternehmen in Großbritannien, die auf pünktliche Lieferungen aus dem europäischen Ausland angewiesen sind./bvi/DP/eas

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