Bulgarien weist russischen Diplomaten aus

Reuters · Uhr

Sofia (Reuters) - Nach etlichen anderen EU-Staaten hat auch Bulgarien am Donnerstag einen russischen Diplomaten ausgewiesen.

Die bulgarische Außenministerin Ekaterina Sahariewa forderte nach einem Treffen mit dem russischen Botschafter in Sofia am Donnerstag volle russische Kooperation bei der Aufklärung von Explosionen im Armeedepots und bei einer versuchten Vergiftung des bulgarischen Waffenhändlers Emilian Gebrew. Moskau kündigte umgehend an, auf die bulgarische Ausweisung zu reagieren. Bulgarien hatte seit Oktober 2019 bereits acht russische Diplomaten wegen Spionagevorwürfe ausgewiesen. Zuvor hatte es gegenseitige Ausweisungen von Diplomaten zwischen Russland und anderen EU-Staaten wie der Slowakei, Litauen, Lettland und Estland gegeben.

Bulgarien prüft eine mögliche Beteiligung von sechs russischen Staatsbürgern bei vier Explosionen in Armee-Depots zwischen 2011 und 2020. In den Depots war nach Angaben einer Sprecherin der bulgarischen Ermittlungsbehörden Munition gelagert, die an die Ukraine und Georgien hätte geliefert werden sollen. Geprüft werde auch eine Verbindung zu dem Vorfall in Tschechien. Russland wies die Vorwürfe aus Tschechien und Bulgarien zurück.

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