Chancen mit Bier und indischer Zahnpasta

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Gerade, wenn sich einem nichts aufdrängt und viele Anleger nicht wissen, was sie jetzt machen können, sollte man sich nach dem Nicht-Alltäglichen umsehen. Mir sind dazu zwei abgefahrene Beispiele ins Auge gesprungen, die ich Euch heute weitergeben will - das sind keine Anlageempfehlungen vom Börsenfuchs, sondern Hinweise, denen man ja mal nachgehen kann.

Lese ich in einem Fachmagazin ein Interview mit dem Initiator des auch im übertragenen Sinn süffig erscheinenden „Global Beer Fund“. Ehrlich gesagt wusste ich bisher gar nicht (obwohl direkt neben einer Brauerei aufgewachsen), dass es einen globalen Bier-Investmentfonds gibt. Aber wieso nicht?! Der Gerstensaft hat eine jahrhundertelange Tradition und wird weltweit gern konsumiert. Zudem gilt Bier als ziemlich krisenresistent, als Anlageobjekt erholt es sich nach Krisen deutlich schneller als andere Konsumgüter. Und seit dem Jahr 2014 können Privatanleger mit dem Global Beer Fund in die gesamte Wertschöpfungskette dieses spannenden Anlageziels investieren (ISIN: LI0242667256) und vom weltweiten Bier-Konsum profitieren.

Bier ist ein „fassbares“ Anlageprodukt, das Marktumfeld gilt als spannend, da Bier zunehmend auch in den Emerging Markets gesoffen wird. Und dann winken bei Zusammenschlüssen hochprozentige Kursgewinne - siehe das Beispiel  des Weltmarktführers Anheuser-Busch-InBev schluckt den direkten Konkurrenten SABMiller. Na denn Prost!

Seit Wochen krieg ich Analysen mit mega-positiven Empfehlungen zu Indien, einem der wachstumsstärksten Länder der Welt. „Langfristigen Anlegern bietet Indien die Chance, in einige sehr gute Unternehmen in einem strategisch attraktiven Markt zu investieren.“ So die Überzeugung der Manager des BMO LGM Global Emerging Markets Growth and Income Fund.

„Indien wird oft als rückständiges Land mit vielen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Problemen beschrieben. Längerfristig und umfassender betrachtet hat es aber sehr viel Potenzial“, so die Schwellenländerexperten. Das gelte sowohl für das Wirtschaftswachstum als auch für die gesellschaftliche Entwicklung. Seit der Unabhängigkeit Indiens ist die Bevölkerung von etwa 360 Millionen auf 1,33 Milliarden gewachsen! Junges Indien - etwa 70 Prozent der Inder sind unter 35. Das führt zu einer enorm großen Erwerbsbevölkerung und einer gigantischen Zahl von Verbrauchern - mit immer mehr Know-how, einer immer besseren Ausbildung und steigender Konsumlust. Und dann wird in der Analyse ‘ne ganze Reihe von günstigen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft beschrieben.

Außerdem: Einen indischen Kapitalmarkt gibt es schon lange und er bietet vielfältige Einstiegsmöglichkeiten. 5.000 indische Unternehmen sind börsennotiert. In Indien zu investieren, gilt jedoch als sehr komplex. Als Beispiel für ein attraktives Unternehmen nennen die Fondsmanager Colgate India, die börsennotierte Tochter von Colgate-Palmolive. Colgate India ist mit 55 Prozent Marktanteil Marktführer im Bereich Zahnhygiene in Indien. Mit über 5 Millionen Verkaufsstellen hat Colgate das beste Vertriebssystem für Zahnhygiene in einem stark fragmentierten Land. Zahnhygiene ist in Indien aber noch nicht sehr weit verbreitet, der Pro-Kopf-Verbrauch von Zahnpasta ist selbst verglichen mit anderen Emerging Markets niedrig. Wenn sich dieser Markt in Indien so entwickelt wie in China, könnte er sich nach Einschätzung der Experten vervierfachen. Na, das klingt doch vielversprechend.

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