Coronavirus lässt Asiens Aktienmärkte abstürzen – China pumpt 170 Milliarden Dollar als Auffangnetz in den Markt

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Das sich weiter rasant ausbreitende Coronavirus hat an den asiatischen Märkten hohen Tribut gefordert. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien an den chinesischen Festlandbörsen gab um 7,88 Prozent auf 3688,36 Punkte nach. Der Shanghai Composite fiel um 7,72 Prozent, während der entsprechende Index im südchinesischen Shenzhen um 8,4 Prozent absackte. Es war der erste Handelstag nach den wegen der Lungenkrankheit verlängerten Ferien zum chinesischen Neujahrsfest, die schon am 23. Januar begonnen hatten. Viele Aktien fielen gleich zu Beginn um die zehn Prozent, weil sich die Anleger um den Zustand der weitgehend still stehenden zweitgrößten Volkswirtschaft sorgten. Die meisten Fabriken und Büros sind wegen der Epidemie vorerst auch diese Woche geschlossen. Es waren die größten Verluste seit der Börsenkrise 2015 in China.

Zahl der Infizierten steigt weiter schnell

Zuvor hatte die Gesundheitskommission den bisher höchsten Anstieg der Todesfälle und neu nachgewiesenen Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Die Gesamtzahl der Toten stieg auf 361 – mehr als beim Ausbruch des Schweren Akuten Atemwegssyndrom (Sars) vor 17 Jahren in China. Die Zahl der bestätigten Infektionen kletterte wieder sprunghaft um 2829 auf 17.205 Fälle.

China pumpt über 170 Milliarden in den Markt

Um Panik zu verhindern, hatte Chinas Regierung demonstrativ versucht, das Finanzsystem zu stärken und die Auswirkungen der Epidemie abzufedern – unter anderem mit einer ungewöhnlich hohen Geldspritze. Die Zentralbank stellte den Geschäftsbanken 1,2 Billionen Yuan (rund 173 Milliarden Dollar) Liquidität zur Verfügung. Auch wurde der Zins für die kurzfristige Refinanzierung von Banken gesenkt.

Die Maßnahme soll die Funktionalität des chinesischen Geldmarktes und Bankensystems sicherstellen. Das Geld floss im Rahmen von Repo-Geschäften. Dabei hinterlegen Banken Wertpapiere als Sicherheiten. Laut dem Finanzdienst Bloomberg war die Geldspritze die größte seit 2004. Laut Analysten wurde ein Großteil des Geldes für die Erfüllung der am Montag fälligen Zahlungsverpflichtungen verwendet. Weltweit hat die Ausbreitung des Virus den Börsen in den vergangenen Tagen gehörig zugesetzt. Der Dax stabilisierte sich aber am Montag zunächst und verzeichnete am Morgen leichte Gewinne.

Yuan erheblich unter Druck

Während der Euro sich heute kaum von der Stelle bewegt hat, musste der chinesische Yuan genau wie die asiatischen Märkte herbe Verluste hinnehmen. Er verlor am Montagmorgen gegenüber dem amerikanischen Dollar fast 1,5 Prozent an Wert. Die außerhalb Chinas gehandelte Währung (Offshore-Yuan) hatte bereits in den Tagen zuvor erheblich unter Druck gestanden.

In Tokio schloss der Leitindex Nikkei 225 am Montag mit einem Minus von 1,01 Prozent bei 22.971,94 Punkten. Der Hang Seng in Hongkong notierte dagegen zuletzt etwas fester mit plus 0,16 Prozent auf 26.354,81 Punkten. In Hongkong war bereits in der letzten Woche gehandelt worden.

China beklagt Überreaktion einiger Länder

China wirft einigen Ländern vor, im Zusammenhang mit dem Coronavirus überzureagieren. Das gelte vor allem für die USA, erklärte das Außenministerium in Peking. So hätten die USA als erstes Land einen Teil ihres Botschaftspersonals aus China abgezogen. Substanzielle Hilfe habe die Washingtoner Regierung der Volksrepublik nicht angeboten, sondern vielmehr ununterbrochen Panik verbreitet. China hoffe, dass die Länder vernünftig, besonnen und auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse reagierten.

Chinesische Polizei verfolgt Menschen mit Drohnen

Im Kampf gegen die Lungenkrankheit verfolgt die chinesische Polizei offensichtlich auch mit Drohnen einzelne Menschen, die keinen Mundschutz tragen. Über Lautsprecher werden sie aufgefordert, eine Atemmaske anzulegen oder nach Hause zu gehen, wie auf Videos im chinesischen Internet zu sehen ist. „Sie sollten nicht draußen rumlaufen, ohne eine Maske zu tragen“, sagt eine männliche Stimme aus dem Lautsprecher der Drohne zu einer älteren Frau, wie auf einem Video zu sehen ist, das die Global Times“ auf Twitter veröffentlichte. „Besser, sie gehen jetzt nach Hause – und Hände waschen nicht vergessen!“ Alle seien doch aufgefordert worden, zuhause zu bleiben. „Jetzt beobachtet sie eine Drohne.“

An einer Straßenkreuzung wurden ferner Passanten von der Drohne aus aufgefordert, einen Mundschutz zu tragen. „Der Typ mit dem pinken Schutz am Motorrad“, schallte aus der Luft die Stimme einer Polizistin, die mit Sprechfunk über die Drohne spricht. „Ja, sie! Bitte tragen Sie eine Maske.“ Wie verbreitet das Vorgehen ist, war aber unklar. Auf anderen Videos ist zu sehen, wie die Polizei aus der Luft auch die Bürger aufklärt. „Gehen sie nur im Notfall raus“, sagt ein Polizist in einem Video mit Sprechfunk über die Drohne, die über einer Kreuzung schwebt. „Bitte tragen sie einen Mundschutz, wenn sie rausgehen. Schützen sie sich selbst!“

Erstes der beiden Notkrankenhäuser fertiggestellt

Derweil wurde in weniger als zwei Wochen ein neues Krankenhaus in Wuhan hochgezogen. Das „Huoshenshan“ („Berg des Vulkan-Gottes“) genannte Hospital in Schnellbauweise hat rund tausend Betten und wurde am Montag eröffnet. Rund 1400 medizinische Kräfte des Militärs betreiben das Behelfshospital, in dem Lungenkranke zentral in Quarantäne kommen und behandelt werden. An den Unterkünften war seit 23. Januar Tag und Nacht gearbeitet worden. Ein zweites Hospital mit mehr als tausend weiteren Betten soll am Mittwoch eröffnet werden. Es wird „Leishenshan“, „Berg des Feuergottes“, genannt. Nach dem chinesischen Volksglauben sollen die Götter des Feuers oder des Vulkans helfen, Krankheiten zu bekämpfen. Die beiden Nothospitäler sollen helfen, den akuten Mangel an Krankenbetten zu beheben.

onvista/dpa-AFX/reuters

Titelfoto: Naeblys / Shutterstock.com

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