Coronavirus: Zahl der Infizierten jetzt bei über 40.000 – Fabriken in China bleiben weiter geschlossen – Aktienmärkte werden wieder nervöser

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Börsen Asiens haben am Montag vor dem Hintergrund der Coronavirus-Krise keine gemeinsame Richtung gefunden. Investoren versuchen weiter, die wirtschaftlich Folgen abzuschätzen. So bleiben in China aus Angst vor dem Virus viele Fabriken noch geschlossen. Ein Beispiel: Das Volkswagen-Gemeinschaftsunternehmen Saic Volkswagen verschiebt die Wiederaufnahme der Fertigung in Werken. Auch Toyota und BMW halten ihre Werke noch mindestens eine Woche geschlossen zu halten. Eigentlich sollten am heutigen Montag die meisten Fabriken wieder ihren Betrieb aufnehmen, doch aufgrund der weiteren Unsicherheit verzögert sich die Wiederaufnahme der Arbeit bei vielen Unternehmen. Auch Apples Zulieferer Foxconn wird weiter pausieren – und somit die Lieferkette des iPhone-Herstellers möglicherweise belasten.

In der vergangenen Woche teilten mehr als 20 Provinzen und andere Regionen den Unternehmen laut einem CNBC-Bericht mit, die Arbeit frühestens am 10. Februar wieder aufzunehmen. Selbst bei einer Wiederinbetriebnahme ist mit weiteren Verzögerungen der Produktion zu rechnen, da die Quarantäne-Auflagen und Sonderkontrollen weiterhin gelten. In einigen Provinzen wird der Betrieb zudem erst im März weitergehen. Somit stehen bereits seit einem Monat und voraussichtlich noch weitere Wochen ein Großteil der Fabriken still – was bei vielen Marktbeobachtern die Sorgen vor einer enormen Schwächung der Konjunktur wachsen lässt.

Chinas Zentralbank hält die Märkte halbwegs oben

Für eine gewisse Entspannung sorgt derweil ein milliardenschweres Hilfspaket, mit dem die Zentralbank Chinas der Wirtschaft des Landes unter die Arme greifen will. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Aktien an den chinesischen Festlandbörse legte um 0,41 Prozent auf 3916,01 Punkte zu, während der Hang Seng in Hongkong zuletzt um 0,70 Prozent auf 27.212,41 Punkte nachgab. In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei 225 mit einem Minus von 0,60 Prozent auf 23.685,98 Zähler.

So stieg die Zahl neuer Infektionen und Todesfälle durch das Coronavirus in China erneut. Wie Chinas Gesundheitskommission am Montag mitteilte, wurden landesweit 97 neue Todesfälle bestätigt. Damit sind bislang mehr als 908 Menschen in China dem Virus zum Opfer gefallen. Die Zahl der neu nachgewiesenen Erkrankungen stieg um 3062 auf 40.171 Fälle.

In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong durften derweil 3600 Passagieren und Besatzungsmitglieder nach tagelanger Quarantäne am Sonntag ein Kreuzfahrtschiff verlassen. Die „Word Dream“ war vergangenen Mittwoch in der Finanzmetropole festgesetzt worden, da bei drei früheren Passagieren das Virus nachgewiesen worden war. Zudem litten drei Besatzungsmitglieder an Fieber. Der ursprüngliche Verdacht auf eine Infektion mit der Lungenkrankheit bestätigte sich bei ihnen jedoch nicht.

Weiterhin unter Quarantäne blieben dagegen die Passagiere der „Diamond Princess“. Auf dem Kreuzfahrtschiff, das vor dem japanischen Yokohama liegt, waren 61 Erkrankungen mit dem Coronavirus festgestellt worden. Während die infizierten im Krankenhaus behandelt werden, sollen 2000 Passagiere sowie 1045 Crew-Mitglieder bis zum 19. Februar an Bord bleiben.

Coronakrise trübt Anlegerstimmung in der Eurozone

Auch die Wirtschaftsstimung von Anlegern in der Eurozone hat sich wegen des Coronavirus verschlechtert. Der Indikator des Forschungsinstituts Sentix fiel im Februar um 2,4 Punkte auf 5,2 Zähler, wie Sentix am Montag in Frankfurt mitteilte. Es ist der erste Rückgang nach drei Anstiegen in Folge. Sowohl die Bewertung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen verschlechterten sich.

„Der Ausbruch des Coronavirus hat zu einer Verunsicherung der Anleger geführt“, kommentierte Sentix das Umfrageergebnis unter 1086 Anlegern. „So sehr die konsequente Vorgehensweise der chinesischen Regierung aus medizinischer Sicht und zum Schutz der Menschen zu begrüßen ist, so negativ könnte sich der Schaden aber auf die Weltwirtschaft auswirken, sollte sich das Virus dennoch unkontrolliert weiter verbreiten und damit die Krise weiter in die Länge ziehen.“

Bislang sei der konjunkturelle Einfluss jedoch begrenzt, erklärte Sentix. Dennoch fällt das Stimmungsbarometer auch in Deutschland, das wegen seiner exportorientierten Industrie stark anfällig gegen globale Entwicklungen ist.  Als „Fels in der Brandung“ sieht Sentix die USA. Dort hellten sich die Stimmungsindikatoren sogar weiter auf. „Ein Grund, warum es global betrachtet noch relativ gut um die konjunkturelle Lage bestellt ist, liegt auch an der Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft.“

onvista-Redaktion/dpa-AFX

Titelfoto: Naeblys / Shutterstock.com

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