Das langsame Ende der Null-Zins-Ära

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Was man so alles hören und lesen konnte am Wochenende hat mich an ein berühmtes Zitat erinnert, das Konrad Adenauer zugeschrieben wird: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern!” Wegen der sich ausbreitenden Inflations- und Zinssorgen tun viele Experten und „Experten“ jetzt so, als hätten sie das schon früher vorhergesagt (oder zumindest befürchtet). Andere Geldstrategen - ich behaupte: die Mehrheit - hat den Anlegern bis vor kurzem und immer wieder Gelassenheit gepredigt, denn nach den Erfahrungen mit der Ami-Fed war die Sorge verflogen, die geld- und zinspolitische Wende würde die Finanzmärkte in gefährliche Turbulenzen stürzen. Und jetzt?

Endgültiges wissen wir erst hinterher. Aber als alter Aktienfan sehe ich (noch) keinen Anlass, das Bullenlager zu verlassen. Denn die Notenbanker wissen besser als andere, was für eine enorme Verantwortung sie tragen und wie groß ihr Einfluss auf das Geschehen bei Währungen, Anleihen und Aktien ist. Dabei geht es für den heftig kritisierten Super-Mario ja erst einmal darum, Europa vorsichtig zurück auf Kurs Normalisierung zu bringen.

Bei uns kann man heute wie gestern davon ausgehen, dass die historisch beispiellose Null-Zins-Ära gaaanz behutsam beendet wird. Wichtiger noch: Eine Rückkehr auf früher übliche Zinshöhen zeichnet sich überhaupt nicht ab. Also: Bis auf Weiteres kein Anlass zur Panik an den Börsen.

Übrigens: Das eingangs genannte Adenauer- Zitat ist nicht falsch, aber nicht vollständig. Denn der zweite Halbsatz wird meist nicht mitzitiert. „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden.”

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