Dax-Anleger gehen vor Hexensabbat in Deckung

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Dax startet kaum verändert in den großen Verfallstag an den Terminmärkten. Aktionäre der Lufthansa erwarten indes mit Spannung das Ende des Bieterrennens um Air Berlin.

Am deutschen Aktienmarkt könnten heute die Kurse tanzen: Es ist Hexensabbat. Mittags laufen an der Derivatebörse Eurex verschiedene Terminkontrakte auf Indizes und Aktien aus, was häufig für starke Kursausschläge sorgt. Investoren halten sich kurz zuvor lieber zurück. Zur Börseneröffnung zeigte sich der Dax nahezu unverändert. Er startete leicht im Minus mit 12.525 Punkten in den Tag, nachdem er sich gestern bereits mit einem Verlust von 0,1 Prozent kaum bewegt hatte.

Maue Vorgaben

Die Vorgaben aus Übersee sind weitgehend neutral: An der Wall Street ist die Rekordjagd am Donnerstag zwar in eine neue Runde gegangen. Doch nicht bei jedem Index stiegen die Kurse. Der Dow schloss 0,2 Prozent höher bei 22.203 Punkten. Seine neue Bestmarke liegt nun bei gut 22.216 Punkten. Für den breiter aufgestellten S&P 500 ging es dagegen um 0,1 Prozent auf 2496 Punkte nach unten, nachdem auch er im Handelsverlauf am Donnerstag einen historischen Höchststand erreicht hatte. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel um 0,6 Prozent auf 5967 Punkte.

Nordkoreas Provokationen

In Asien reagierten die Anleger am Morgen indes gelassen auf einen neuerlichen Raketentest der Nordkoreaner. Ungeachtet der verschärften UN-Sanktionen wegen seines jüngsten Atomwaffentests hatte das weitgehend isolierte Regime erneut eine Rakete von mehreren tausend Kilometern Reichweite über Japan hinweg gefeuert. Der Tokioter Nikkei-Index notierte jedoch moderat im Plus.

Der Euro hat indes am Freitag kaum auf den erneuten Abschuss einer Rakete durch Nordkorea reagiert. Andere Währungen, die wie der japanische Yen als sichere Anlagehäfen gelten, zeigten allenfalls eine kurzlebige Reaktion. Am Devisenmarkt hieß es, die Marktteilnehmer hätten sich offenbar an die Provokationen durch Nordkorea gewöhnt.

Gemeinschaftswährung stabil

Am Freitagmorgen kostete ein Euro 1,1910 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Der japanische Yen erhielt nach Bekanntwerden des Raketenabschusses zunächst Zulauf, lag zuletzt gegenüber dem amerikanischen Dollar aber in der Verlustzone. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro-Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1885 Dollar festgesetzt.

An Konjunkturdaten dürften vor dem Wochenende vor allem amerikanische Zahlen im Mittelpunkt stehen. Es wird eine Reihe an Daten veröffentlicht, darunter die Umsätze des Einzelhandels. Sie gelten als Richtschnur für die Entwicklung des wichtigen Privatkonsums. Gleiches gilt für das Konsumbarometer der Universität Michigan, das ebenfalls ansteht.

Angebote für Airline

Lufthansa-Anleger dürften mit Spannung darauf blicken, wer ein Gebot für die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin abgibt. Einen Monat nach dem Insolvenzantrag endet bei der Fluggesellschaft am Mittag die Frist für entsprechende Offerten. Air Berlin verhandelt seit Wochen mit der Lufthansa und weiteren Interessenten über den Verkauf von Unternehmensteilen. Eine Entscheidung soll am 25. September, dem Tag nach der Bundestagswahl fallen.

onvista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse

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