Dax auf Rekordkurs: Allzeithoch nur noch wenige Punkte entfernt

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Am Frankfurter Aktienmarkt geht es weiter aufwärts. Der deutsche Leitindex ist nur noch einen Katzensprung von seinem Rekordstand aus 2015 entfernt.

Der Dax rückt immer näher an sein Allzeithoch heran. Zum Start in den Montagshandel kletterte der deutsche Leitindex um 0,4 Prozent auf 12.360 Punkte. Damit ist er nur noch wenige Zähler von seinem Rekordstand entfernt, den er vor zwei Jahren aufgestellt hatte. Im April 2015 war der Dax auf 12.390 Punkte gestiegen, den bislang höchsten Stand seiner Geschichte. Viele Börsianer gehen davon aus, dass der Dax in dieser Woche neue Bestmarken aufstellen dürften.

“Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Investoren das Allzeithoch bei knapp 12.400 Punkten zumindest einmal sehen wollen”, erwartet Marktbeobachter Daniel Saurenz. Entscheidend dafür könnten neue Konjunkturdaten aus Deutschland und insbesondere den USA sein, zumal zum Wochenschluss der viel beachtete, monatliche US-Arbeitsmarktbericht ansteht. Auf Unternehmensseite dürfte es dagegen recht ruhig zugehen.

Analyst Markus Reinwand von der Landesbank Helaba warnt zwar vor zunehmenden Signalen für einen Rückschlag und hält Aktien daher inzwischen für “heiße Eisen”, doch vorerst dürfte der Optimismus laut Reinwand “weiter ungebrochen” sein.

“Der Grundoptimismus der Aktionäre ist offenbar nicht so leicht zu erschüttern”, schreibt auch Analyst Wolfgang Albrecht von der Landesbank Baden-Württemberg. “Ein kurzer Kursknick nach Trumps politischer Schlappe wurde recht schnell wieder ausgebügelt”, argumentiert er unter Verweis auf die vor wenigen Tagen geplatzte Abstimmung über die US-Gesundheitsreform. Und auch Händler Ludwig Donnert von Orca Capital sieht noch weiteres Aufwärtspotenzial für den deutschen Leitindex: denn “im Verhältnis zu den amerikanischen Märkten ist der Dax relativ günstig bewertet”.

Arbeitsmarkt und Stimmungsdaten

Unterstützung könnten die Aktienmärkte in der neuen Woche von einigen wegweisenden Konjunkturdaten erhalten. Vor allem dürfte der am Freitag zur Veröffentlichung anstehende Stellenzuwachs in den Vereinigten Staaten im März im Fokus stehen sowie die Arbeitslosenquote. Die Experten von der Postbank rechnen damit, dass der Arbeitsmarkt der weltgrößten Volkswirtschaft weiter in einer robusten Verfassung ist. In Summe sollte er die Entscheidung der US-Notenbank, die Leitzinsen kürzlich angehoben zu haben, untermauern.

Mit hohem Interesse wird zudem auf die Stimmungsdaten aus der US-Industrie gewartet. Nachdem der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe zuletzt zum sechsten Mal in Folge gestiegen ist, dürfte am Montag laut der Postbank ein kleiner Rückgang von dem erreichten hohen Niveau aus bekannt gegeben werden. Der ISM-Index für das Nicht-verarbeitende Gewerbe sollte sich im Monatsvergleich dagegen stabil gehalten haben. Diese Daten werden am Mittwoch veröffentlicht.

Darüber hinaus richten sich die Blicke auf den Auftragseingang der deutschen Industrie. An den kräftigen Schwankungen der vorangegangenen Monate sollte sich wenig geändert haben, und so wird nach dem massiven Einbruch im Januar am Donnerstag allgemein eine kräftige Erholung im Monat Februar prognostiziert. Am Freitag stehen dann die Daten zur Industrieproduktion im Februar an.

Kapitalerhöhung und Haltefrist

Unternehmensseitig wird unter den Flaggschiffen vor allem die Deutsche Bank Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Nur noch bis Dienstag können die Bezugsrechte gehandelt werden. Bis dahin müssen sich die Aktionäre entscheiden, ob sie bei der Kapitalerhöhung mitmachen und über ihre Bezugsrechte neue Aktien erwerben wollen oder ihre Rechte verkaufen wollen. Die Einbuchung der neuen Deutsche-Bank-Aktien ins Depot erfolgt dann ab Freitag.

Das ist auch der Tag, an dem die Haltefrist von RWE für die Aktien von Innogy ausläuft. Ab diesem Zeitpunkt könnten nun weitere Innogy-Aktien auf den Markt kommen, denn immerhin hält der Essener Versorger noch 76,8 Prozent an seiner im MDax notierten Ökostromtochter. Aus der zweiten Reihe könnten insbesondere Aussagen des Zahlungsabwicklers Wirecard interessant sein. Gewartet wird auf mehr Details zu den jüngsten Zukäufen wie etwa zu Mygate in Südafrika sowie zur Möglichkeit weiterer Übernahmen.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse

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