Dax erklimmt Jahreshoch – Wirecard als Spitzenreiter

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Zum Wochenende zeigt sich der Dax noch einmal von seiner schwungvollen Seite und erreicht mit einem Plus von 0,53 Prozent bei 11.479,13 Punkten ein neues Jahreshoch.

Dauerhafte Entwicklung oder Bärenfalle?

Ob es sich beim jüngsten Verlauf wirklich um den lang ersehnte Befreiungsschlag handelt, muss sich Experten zufolge noch zeigen. Denn zuvor hatte sich die Hürde um 11.300 Punkte als schwer zu überwinden gezeigt.

Der Ausbruch aus der Seitwärtsspanne der vergangenen Wochen sei durchaus ein Signal der Stärke, wenngleich das Risiko einer Bullenfalle derzeit besonders hoch sei, erklärten die Experte des Index-Radar. Damit meinen sie, dass es sich nur um kurzes positives Aufflackern in einem abwärtsgerichteten Bärenmarkt handeln könnte.

Gegen diese mögliche düstere Prognose spricht allerdings, dass der Leitindex auf Monatsbasis gute 3,79 Prozent und seit Beginn des Jahres fast neun Prozent gewonnen hat. Es bleibt also spannend, besonders da im März wichtige politische Entscheidungen anstehen.

Kommen die Strafzölle für China?

Von besonderem Interesse für Märkte und Anleger bleibt weiter der Handelsstreit zwischen China und den USA. wurden am Donnerstag die Gespräche zur Beilegung des US-Handelsstreits mit China in Washington fortgesetzt. Beide Seiten hatten sich ursprünglich ein Ultimatum bis zum 1. März gesetzt, um den Streit beizulegen. Sollte es keine Einigung geben, würden die Zölle auf Einfuhren aus China in die USA sogar noch weiter verschärft.

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Am 29.03.2019 wird es dann noch einmal spannend, da sich an diesem Tag die Frage nach der Zukunft von Großbritannien in der Staatengemeinschaft entscheidet.

Schlechte Neuigkeiten aus der Wirtschaft

Ohne erkennbaren Einfluss auf den deutschen Aktienmarkt blieb die Verkündung zweier wichtiger Konjunkturindikatoren. Dem Ifo-Geschäftsklima zufolge hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im Februar noch stärker verschlechtert als erwartet. Unsicherheiten wegen drohender Importzölle auf deutsche Fahrzeuge dürften belastet haben, vermutete Analyst Patrick Boldt von der Landesbank Helaba.

Doch das ist nicht alles: Darüberhinaus ist die deutsche Wirtschaft Ende 2018 aufgrund der schwächelnden Industrie knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt. Das Statistische Bundesamt bestätigte am Freitag eine frühere Schätzung, dass das Bruttoinlandsprodukt von Oktober bis Dezember auf dem Niveau des Vorquartals stagniert habe.

Übliches Rauf und Runter bei Wirecard

An der Dax-Spitze stiegen die Aktien von Wirecard um über 3,5 Prozent. Die jüngsten Kursschwankungen bei dem Zahlungsdienstleister haben nach Einschätzung von dessen Chef keine Auswirkungen auf das laufende Geschäft. „Es läuft weiterhin sehr stark , sagte Vorstandsvorsitzender Markus Braun der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Braun rechnet mit einer Kurserholung, sobald die Vorwürfe rund um angeblich fehlerhafte Buchung von Umsätzen voll und abschließend aufgeklärt sind.

Rhön-Klinikum überzeugt mit Zahlen

Der Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum präsentiert für das Jahr 2018 ein kräftiges Ergebnisplus.  Für 2019 peilt das Management für den Umsatz mindestens das Vorjahresniveau an und auch das operative Ergebnis soll in einer Bandbreite um das Vorjahresniveau herum liegen. Den vorläufigen Berechnungen zufolge stieg das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent auf 125,5 Millionen Euro.  Insgesamt blieb ein Gewinn von 51,2 Millionen Euro übrig – fast 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Anleger freuten sich und die Aktie legte um 1,21 Prozent moderat zu.

Adler Real Estate im Sturzflug

Ordentlich abwärts ging es zum Wochenende für die Adler Real Estate. Das Immobilienunternehmens setzt sich mit einem Verlust von über neun Prozent deutlich am Boden des SDax ab. Börsianer verwiesen als Belastung auf eine Aktienplatzierung.

Darüber hinaus empfahl der Experte Scott Bardo von der Privatbank Berenberg die Papiere des Laborausrüsters Sartorius zum Verkauf. Da die seines Erachtens bereits zuvor hoch bewerteten Aktien nach wie erwartet ausgefallenen Jahreszahlen um satte 30 Prozent gestiegen seien, sei das aktuelle Kursniveau fundamental nicht mehr zu rechtfertigen. Die Anteilsscheine büßten am MDax-Ende fast 3 Prozent ein.

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Foto: Dusit / Shutterstock.com

OnVista/dpa-AFX

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