Dax taucht wieder unter 200-Tage-Linie – Verluste bei fast allen Dax-Unternehmen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der sich zuspitzende Handelskonflikt zwischen den USA und China hat die internationalen Börsen fest im Griff und schickt den Dax am Dienstag Morgen auf Talfahrt. Der deutsche Leitindex fiel um 1,69 Prozent auf 12.616 Punkte ab.

Damit bewegt sich das Barometer wieder klar unter der Durchschnittslinie der vergangenen 200 Tage, die als Indikator für den längerfristigen Trend gilt. Sie kann bei darunter liegenden Kursen als Widerstand wirken. Noch am vergangenen Freitag hatte der Dax in der Spitze bei 13.170 Punkten notiert. Der Fehlausbruch über die Marke von 13.000 Punkten habe die Bullen scheinbar endgültig in die Flucht geschlagen, kommentierte Analyst Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader.

Auch MDax und TecDax mussten Verluste hinnehmen. Für den MDax ging es im frühen Dienstagshandel um 1,38 Prozent runter auf 26.378,09 Punkte, der TecDax sackte um 1,97 Prozent auf 2.793,10 Zähler ab. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone verlor 1,33 Prozent auf 3.420,43 Punkte.

US-Präsident Donald Trump drohte China mit weiteren Strafzöllen auf Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar (172,3 Mrd Euro). Daraufhin gingen am Dienstag die asiatischen Börsen auf Talfahrt und auch an der Wall Street hatte es Verluste gegeben. Peking kündigte am Dienstag bereits Vergeltung an.

„Es bekriegen sich hier die beiden Lokomotiven der Weltwirtschaft“, schrieb Experte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners in einem Marktkommentar. Er befürchtet gar eine Rezession für die Weltwirtschaft. Investoren verkauften risikoreiche Aktien und kauften sichere Staatsanleihen und krisenfeste Währungen, so Altmann.

Die Kurse deutscher Bundesanleihen hingegen sind am Dienstag zu Handelsbeginn deutlich gestiegen. Der für den Anleihemarkt richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future kletterte um 0,30 Prozent auf 161,59 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen fiel um 0,03 Prozentpunkte auf 0,362 Prozent. Auch in den meisten anderen Ländern der Eurozone gaben die Renditen nach.

Im europäischen Stoxx-600-Branchentableau litten die konjunkturabhängigen Sektoren der Rohstoff- , Technologie- , Industriegüter- und Automobilwerte besonders unter dem allmählich eskalierenden Handelskonflikt. Im Dax verloren die Anteile von Thyssenkrupp als einer der schwächsten Werte 2,7 Prozent. Infineon fielen mit 3 Prozent noch etwas stärker. Volkswagen büßten auch aufgrund der Stadler-Festnahme weitere 2,1 Prozent ein.

Bester und einziger Dax-Wert ohne Verluste (+0,18 Prozent) waren die Aktien von Beiersdorf . Dank einer Hochstufung durch die US-Bank JPMorgan von „Underweight“ auf „Neutral“ hielten sich die Verluste in Grenzen. Analystin Celine Pannuti sieht beim Hamburger Konsumgüterhersteller noch Spielraum für die Umsatzerwartungen.

OnVista/dpa-AFX

Foto: Olaf Naami / Shutterstock.com

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