Der unberechenbare Trump-Dollar

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Im Westen immer noch nix wirklich Neues. Die Kursausschläge an der Börse ohne klaren Trend irritiert sensible Gemüter und besonders vorsichtige Anleger. Denn die müssen momentan den Eindruck gewinnen, selbst die Profis hätten keine Peilung mehr - was übrigens gar nicht so selten vorkommt. Typisch der Dienstag: Weil man nicht wusste, woran man sich sonst orientieren sollte, hat man sich an den Dollar gehalten und Aktienbestände abgebaut. Wieder mal der Herdentrieb. Und heute ist die Welt schon wieder fast heil, jedenfalls in der Anfangsphase des Handels. Gelassenheit kehrt zurück.

Nach der erneuten Absage an „Trumpcare“ wachsen die Zweifel in Ami-Land, ob der weiter an Zustimmung verlierende Präsident bei der Gesundheits-, aber auch der Steuerreform überhaupt noch - wie von ihm lange lauthals angekündigt - zu Potte kommen wird. Diese politische Schwäche belastet den Taler. So beobachten die Strategen der Deutschen Bank: Aktuell versuchen immer mehr Anleger, davon zu profitieren. Sie setzen so sehr wie seit 2011 nicht mehr auf Euro-Stärke und Dollar-Schwäche. Auf dem Terminmarkt sind die Positionen bereits so stark darauf ausgerichtet, dass bereits kleine Marktbewegungen für eine kurzfristige Erholung des Greenbacks sorgen könnten. Empfehlung: „Verlassen sollten Sie sich darauf aber nicht.“!

Genau. So wie man sich nicht auf politische Einflüsse verlassen kann, so schnell ändert sich gerade an den Devisenmärkten das Bild - hier kann sich die Stimmung von einer Minute zur nächsten drehen. Schließlich ist der Dollarhandel ja wie nichts sonst ein Rock-around-the-Clock. Ärgerlich finde ich, dass Experten und „Experten“ gleich wieder Warnungen rund um den Globus verbreiten, der feste Euro bei 1,15/1,16 Dollar gefährde die Konjunktur, weil Exporte teurer würden. Das ist voll naiv (um nicht zu sagen blöd). Der Aktienhandel verschluckt sich erst mal, aber tags darauf kräht kaum ein Hahn mehr danach. So schnell geht’s mit der Konjunktur nicht, meine Freunde.

Übrigens: Wer sein Gedächtnis bemüht, kommt ziemlich schnell dahinter, dass dauernd was die Anleger „verunsichert“ und als „Risiko“ an den Horizont gemalt wird. Der Euro ist schon ein paarmal „gescheitert“ und eigentlich eine „Katastrophe“ für Europa. Die Parität zum Dollar (1 : 1) oder noch weniger wurde schon mehrfach vorhergesagt. Jetzt geht’s unserer Währung auf einmal zu gut, weil umgekehrt bei den Amis nix mehr stimmt. Bleibt cool, Leute!

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