Deutsch-dänischer Grenzhandel wegen Corona deutlich eingebrochen

dpa-AFX · Uhr

HARRISLEE (dpa-AFX) - "Lukket" - "Geschlossen" steht derzeit an vielen Geschäften auf schleswig-holsteinischer Seite entlang der deutsch-dänischen Grenze. Händler und grenznahe Kommunen leiden aufgrund der weitgehenden Grenzschließung besonders unter den seit Monaten andauernden coronabedingten Einschränkungen. "Die Lage ist sehr schlecht", sagte Bernd Christiansen, Geschäftsführer der Grenzwarenvertriebsgesellschaft, zu der die Grenzmärkte Poetzsch und Otto Duborg gehören. Die Umsätze seien um 80 bis 85 Prozent zurückgegangen.

"98 Prozent der Kunden kommen aus Skandinavien", sagte Christiansen. Und diese hätten derzeit bis auf wenige Ausnahmen keine Möglichkeit, nach Deutschland zu kommen. Von den deutschen Kunden alleine könne kein Grenzhändler leben, ist Christiansen sicher.

"Wir wünschen uns, dass die Grenze schnellstmöglich wieder öffnet", sagte der Harrisleer Bürgermeister Martin Ellermann. Harrislee ist eigenen Angaben zufolge der größte Standort für Grenzhändler. Der Anteil am gesamten Gewerbesteueraufkommen beträgt im Jahr etwa 40 bis 50 Prozent, wie Ellermann sagte. Die Umsatzrückgänge bei den Unternehmen machen sich auch in den kommunalen Kassen bemerkbar.

"Derzeit rechnen wir mit Mindereinnahmen von 2,3 Millionen Euro", sagte Ellermann. Ursprünglich hatte Harrislee mit Gewerbesteuereinnahmen von rund acht Millionen Euro gerechnet./gyd/DP/zb

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