Deutsche Bank Aktie: Kehrt die Angst zurück? – Ermittelt die Fed?

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Seit Jahresanfang war es relativ ruhig um das größte deutsche Finanzinstitut. Die Jahresempfänge der Deutschen Bank in Düsseldorf und Berlin nutzten der Finanzvorstand James von Moltke und Chef Christian Sewing dazu, um auf die immer besser werdende Situation beim Frankfurter Finanzinstitut hinzuweisen. Die Beteuerungen trugen auch Früchte: Die Aktie startet sehr gut in das neue Jahr. Zuletzt wurden die Anleger aber wieder ein bisschen vorsichtiger. Heute ploppt dann auch wieder ein altes Problem auf.

Fed ermittelt angeblich gegen die Deutsche Bank

Die US-Notenbank nimmt nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg die Deutsche Bank wegen ihrer Rolle beim Geldwäsche-Skandal der Danske Bank ins Visier. Die Fed prüfe, ob die US-Niederlassung der größten deutschen Bank die bei ihr durchgeleiteten Vermögen der estländischen Danske-Sparte richtig kontrolliert habe, berichtete Bloomberg unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Untersuchung der Fed, bei der auch die Bankenaufsicht beheimatet ist, sei noch in einem frühen Stadium. Eine Sprecherin der Bank wollte die Informationen dem Bericht zufolge nicht kommentieren – auch von der Fed habe es keinen Kommentar gegeben.

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Deutsche Bank widerspricht umgehend

Man sei mit „Anfragen von Regulierungs- und Strafverfolgungsbehörden auf der ganzen Welt“ konfrontiert, teilte das größte deutsche Institut am Mittwoch in Frankfurt mit. Um welche Behörden es sich konkret handelt, erklärte die Bank nicht. Einen Agenturbericht, laut dem die US-Notenbank eine offizielle Untersuchung in dem Fall eingeleitet hat, wies das Geldhaus allerdings zurück. Es gebe keine Untersuchungen. Man kooperiere mit den Behörden und informiere diese weiterhin. Das Geldhaus stellt sich bislang auf den Standpunkt, man habe als sogenannte Korrespondenzbank keine Kenntnis der Danske-Kunden und ihrer Machenschaften gehabt und auch nicht haben müssen. Die Fed war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Ermittlungen könnten unangenehm werden

Eine offizielle Untersuchung der Fed, die in den USA neben der Geldpolitik auch in der Bankenaufsicht aktiv ist, könnte für die Deutsche Bank unangenehme Folgen haben. 2017 verdonnerte die Zentralbank das Institut zusammen mit anderen Aufsehern zu einer Strafe von 700 Millionen Dollar wegen zu laxer Geldwäschekontrollen in Russland. Das ist aber bei weitem nicht der einzige Skandal den die Deutsche Bank in den vergangenen Jahren verarbeiten musste.

Anleger bleiben trotzdem gelassen

Das Wertpapier der Deutschen Bank startet am Mittwoch zwar im Minus hat sich bis zum Mittag allerdings bis ins Plus zurückgearbeitet. Die Anleger scheinen sich von der heutigen Nachricht nicht verunsichern zu lassen. Die Aussicht auf den ersten Jahresgewinn seit 2014 scheint die Fantasie weiter hoch zu halten beim größten deutschen Finanzinstitut. Am 1. Februar plant die Deutsche Bank ihren Geschäftsbericht für das abgelaufenen Geschäftsjahr vorzulegen. Seit Jahresanfang hat das Papier der Bank etwas mehr als 13 Prozent an Wert gewonnen.

Chart Deutsche Bank seit Jahresanfang

Von Markus Weingran/dpa-AFX/Reuters

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Bild: phantomlord78 / Shutterstock.com

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