Deutsche Bank: Neuer Großaktionär steigt ein – und ist ein alter Bekannter – Aktie klettert deutlich

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing bekommt bei seinem kostspieligen Konzernumbau Rückendeckung durch einen neuen Großinvestor.

Die US-Investmentgesellschaft Capital Group aus Los Angeles hält 3,1 Prozent an dem Institut und ist damit einer der sechst größten Investoren, wie aus einer Stimmrechtsmitteilung am Donnerstag hervorging. Unter anderem sind die Scheichs aus Katar über zwei Fonds mit insgesamt mindestens 6,1 Prozent beteiligt. Zudem halten der Finanzinvestor Cerberus und die US-Investmentfirma Blackrock größere Aktienpakete.

Aktienkurs springt an

An der Börse kam der neue Investor aus den USA gut an. Die Deutsche-Bank-Aktien kletterten um 4,3 Prozent auf 8,61 Euro und waren mit Abstand größter Gewinner im Dax. Seit Anfang des Jahres gewannen die Titel 24 Prozent an Wert, nachdem sie im Sommer 2019 noch auf ein Rekordtief von 5,78 Euro eingebrochen waren.

Charttechnisch sieht es seit langem mal wieder gut aus für die Aktie, Mitte Dezember konnte die 200-Tage-Linie zum ersten Mal seit drei Jahren überwunden werden. In der ersten Januar-Woche konnten dann auch die 50- und die 21-Tage-Trend-Linie die 200-Tage-Linie von unten nach oben durchbrechen. Das Momentum spricht also momenten für das Papier.

Die Deutsche Bank begrüßte den neuen Großaktionär. „Wir freuen uns über alle Aktionäre, besonders über solche, die eine Erfahrung und Glaubwürdigkeit wie Capital mitbringen“, sagte ein Sprecher. Capital Group wollte sich nicht äußern.

Bank-Chef Sewing hatte in den vergangenen Wochen kräftig die Werbetrommel gerührt für den gut sieben Milliarden Euro schweren Umbau, den er seinem Institut verordnet hat. Das Geldhaus soll sich stärker auf Firmen- und Privatkunden fokussieren und weniger im schwankungsanfälligen Investmentbanking machen, das immer wieder für hohe Verluste gesorgt hat. Weltweit streicht das Institut in den kommenden Jahren 18.000 Jobs. Der Anleihehandel wird zurechtgestutzt, der Aktienhandel komplett dicht gemacht.

Neuer Investor ist ein Rückkehrer

Capital Group verwaltet nach eigenen Angaben ein Vermögen von fast zwei Billionen Dollar. Die Investmentgesellschaft sei früher bereits an der Deutschen Bank beteiligt gewesen, habe dann aber Anteile verkauft und sich gegen Ende des vergangenen Jahres für den Wiedereinstieg entschieden, sagt ein Insider.

Bankenwerte erholen sich

Auch ganz generell haben die Bankenwerte ihre Erholung vom schwachen Jahresstart am Donnerstag fortgesetzt. Angeführt wurde die Branche von den Papieren der italienischen Unicredit, die nach Bilanzvorlage um gut 5 Prozent anzogen. Analyst Jean-Francois Neuez von Goldman Sachs sprach in einer ersten Reaktion von soliden Ergebnissen für das vierte Quartal und lobte Gebühreneinnahmen, Handelsgeschäft und die Kostenkontrolle. Auch Commerzbank-Aktien legten um mehr als drei Prozent zu.

Der europäische Bankenindex konnte heute um 1,65 Prozent klettern, liegt auf Monatssicht jedoch noch etwa 2,5 Prozent im Minus.

onvista/reuters/dpa-AFX

Titelfoto: 360b / Shutterstock.com

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