Deutsche Bank: Umbau teurer als erwartet – Institut macht 3,15 Milliarden Miese – Sewing liefert schwachen Trost - Aktie bricht wieder ein!

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Da dachten Anleger, die Deutsche Bank kann mit ihren Quartalszahlen eigentlich nicht großartig überraschen, doch es ist möglich. Vor gut zwei Wochen hatten die Deutsche Bank ein Minus von etwa 2,8 Milliarden Euro angekündigt. Damit war klar, dass die Zahlen für das zweite Quartal tiefrot werden würden. Heute müssen die Anleger dann feststellen, dass der Umbau der Bank doch noch etwas teurer ist.

Der Radikalumbau mit der Streichung von 18.000 Jobs hat die Deutsche Bank im zweiten Quartal den Konzernverlust auf 3,15 Milliarden Euro hochgeschraubt. Das Institut verbuchte mit 3,4 Milliarden Euro nun einen größeren Anteil der Umbaukosten bereits im zweiten Quartal. Im Vorjahr lieferte die Deutsche Bank noch einem Gewinn von 401 Millionen. Bei Bekanntgabe der Pläne Anfang Juli hatte die Bank noch ein Minus von 2,8 Milliarden Euro angekündigt.

 War ein „erheblicher Teil“

Mit den Zahlen zum zweiten Quartal ist der Umbau aber noch nicht abgehakt. Es dürfte noch etwas dazukommen. Wie viel das in der Summe noch ist, dass wollte der Chef der Deutschen Bank nicht konkretisieren: „Einen erheblichen Teil der Restrukturierungskosten haben wir bereits im zweiten Quartal verbucht“, sagte Vorstandschef Christian Sewing. „Ohne diese Belastungen für den Umbau wäre die Deutsche Bank profitabel gewesen.“ Das ist ein schwacher Trost. Besser wäre vielleicht gewesen die weiteren wohl „unerheblichen Kosten“ genauer zu beziffern, damit die Anleger eine konkrete Vorstellung von den Kosten für den Umbau erhalten. Jetzt war der Umbau ja schon teurer als gedacht. Damit bleibt die große Frage, was liefert die Deutsche Bank bei den Zahlen zum dritten Quartal.

Den Anlegern schmecken die Zahlen auch nicht. Sie trennen sich wieder in Scharen von der Aktie. Das Wertpapier hat einen mittlerweile gut bekannten Platz eingenommen. Es ist abgeschlagen Schlusslicht im Dax mit einem Verlust von fast 6 Prozent.

Von Markus Weingran

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Foto: phantomlord78 / Shutterstock.com

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