Deutsche Post: Goldman Sachs wird vorsichtiger – Paket-Boom langsam ausgeschöpft

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Für die Deutschen Post war der Corona-Lockdown ein Geschenk. Während der Einzelhandel die Pforten schließen musste, boomte das Versand-Geschäft. Dabei verdienten Paketzusteller wie die DHL nicht selten gleich doppelt: Einmal mit der Lieferung zum Kunden, dann mit der Rücksendung nicht gewünschter Waren. Doch jeder Boom stößt irgendwann an Grenzen. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktie der Deutschen Post daher von der „Conviction Buy List“ gestrichen und das Kursziel von 71 auf 66 Euro gesenkt.

Mit einem abrupten Ende der guten Geschäfte rechnet Analyst Patrick Creuset zwar nicht, denn die kommenden Quartalszahlen dürften für die Logistikbranche nochmals stark ausfallen. Mittelfristig gestalte sich der Ausblick aber nicht mehr ganz so glänzend. Der Analyst rechnet bei Paketen und Briefen mit einem geringeren Aufkommen. Dazu gesellten sich höhere Kosten. Daher hat Creuset die Schätzungen für die Deutsche Post und den Konkurrenten Royal Mail gesenkt.

Weniger Zuversicht bedeutet aber noch nicht Pessimismus. Creuset geht davon aus, dass beide Unternehmen Möglichkeiten haben, den Druck auf die Margen zu verringern. Sollte die Branche genötigt sein, wegen steigender Mindestlöhne die Preise zu erhöhen, wäre das für beide Konzerne sogar von Vorteil. Denn treffen würde eine derartige Entwicklung vor allem die Wettbewerber, da die Post bereits überdurchschnittlich hohe Gehälter zahle. Zudem seien beide Aktien günstig. Daher hält der Analyst an seiner Kaufempfehlung fest.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto:  Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com

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