Deutsche Post: Portoerhöhung tritt ab Montag in Kraft – Umsatz dürfte um einen dreistelligen Millionen-Betrag zulegen

onvista · Uhr

Mitte Juni hatte die hatte die Bundesnetzagentur dem Bonner Logistik-Konzern grünes Licht für eine Erhöhung der Portopreise geben. Diese tritt jetzt am 1. Juli in Kraft. Ab Montag kostet ein Standardbrief 80 Cent beim Versand in Deutschland und damit 10 Cent mehr als bisher. Auch andere Sendungsarten werden teurer – eine Postkarte kostet 60 Cent nach zuvor 45 Cent. Ein Kompaktbrief mit einem Höchstgewicht von 50 Gramm ist mit 95 Cent (bisher 85) zu frankieren und ein bis zu einem halben Kilo schwerer Großbrief mit 1,55 Euro (bislang 1,45).

Erhöhung noch nicht endgültig genehmigt

Die Genehmigung für die Portoerhöhung sei vorläufig erfolgt, da ein Interessenverband der Paketdienstleister die Beiladung zum Verfahren beantragt habe, teilte die Bundesnetzagentur mit. Die Portoerhöhung könne deshalb erst dann endgültig erfolgen, wenn der Verband angehört und seine Argumente berücksichtigt worden seien. Die neuen Preise gelten bis zur endgültigen Genehmigung, längstens aber bis Ende 2021.

Letzte Erhöhung vor etwa 3 Jahren

Es ist die erste Erhöhung seit 2016, sie kommt ein halbes Jahr später als erwartet: Ursprünglich wollte die Post Anfang Januar mit den Preisen anziehen, wurde aber von der zuständigen Regulierungsbehörde, der Bundesnetzagentur, vorübergehend ausgebremst. Die Post begründet die Erhöhung mit den jährlich um zwei bis drei Prozent sinkenden Briefmengen und zugleich höheren Personalkosten – daher sind mehr Einnahmen pro Brief aus ihrer Sicht notwendig.

Der sogenannte Preiserhöhungsrahmen liegt bei 10,6 Prozent – rechnet man also das Porto aller Sendungen in den verschiedenen Arten zusammen, wird es entsprechend teurer. Ursprünglich wollte die Bundesnetzagentur einen niedrigeren Erhöhungsrahmen zulassen. Nach einer Gesetzesänderung musste der Regulierer seine Vorgaben aber neu berechnen und kam dann auf den höheren Wert.

Konkurrenz protestiert

Die Genehmigung für die Portoerhöhung ist aktuell nur vorläufig erfolgt, da ein Interessenverband der Paketdienstleister die Beiladung zum Verfahren beantragt habe, teilte die Bundesnetzagentur mit. Die Portoerhöhung könne deshalb erst dann endgültig erfolgen, wenn der Verband angehört und seine Argumente berücksichtigt worden seien. Die neuen Preise gelten bis zur endgültigen Genehmigung, längstens aber bis Ende 2021.

Konkurrierende Paketdienste kritisierten die höheren Briefpreise scharf: Sie monieren, dass der Bonner Konzern dadurch mehr Geld hat, das er in seine Paketsparte investieren kann. Das verhindert aus ihrer Sicht einen fairen Wettbewerb. Wie viel Geld die Portoerhöhung der Post bringt, ist unklar. Schätzungen zufolge dürfte es sich um einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag handeln.

Von Markus Weingran

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Foto: Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com

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