Deutsche Seeschifffahrt war 2019 trotz 'MSC Zoe' sicher
HAMBURG (dpa-AFX) - Ungeachtet des spektakulären Unglücks des Containerriesen "MSC Zoe" hat die Seeschifffahrt in Deutschland ein weitgehend sicheres Jahr 2019 erlebt. Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) registrierte 112 Unfälle, wie die Behörde in Hamburg am Freitag mitteilte. Genauso viele waren es 2018, in den Jahren davor waren es mehr. Zwei Berufsschiffer wurden demnach 2019 getötet, 36 verletzt. In der gesondert erfassten Sportbootschifffahrt gab es 2019 nach BSU-Angaben vier Tote.
Das meistbefahrene deutsche Schifffahrtsrevier war wie in den Jahren zuvor auch das unfallträchtigste: Jeder vierte Unfall ereignete sich auf der Elbe zwischen Hamburg und Cuxhaven. Fast die Hälfte der Unfälle waren Kollisionen.
Der Containerriese "MSC Zoe" hatte zu Jahresbeginn 2019 in einem schweren Sturm auf der Nordsee den Grund berührt. 345 Container gingen über Bord. Ihr Inhalt verschmutzte die niederländische und die niedersächsische Küste.
Die Bundesstelle untersucht Seeunfälle in deutschen Hoheitsgewässern und auf deutschen Seeschifffahrtsstraßen. Sie ermittelt auch nach Unfällen in anderen Teilen der Welt, wenn Schiffe unter deutscher Flagge oder deutsche Bürger beteiligt sind. Dabei geht es nicht um Schuld- oder Haftungsfragen, sondern um Sicherheit. So fordert die BSU in ihrem Jahresbericht, dass auch Schiffssteuerungen künftig mit Warnsensoren ausgestattet werden. Vorher hatte es mehrere Fälle gegeben, dass Ruderanlagen versagten./fko/DP/jha