Dividendenaktien Royal Dutch Shell, BP & Co.: Langfristige Erholung an der Ölfront voraus?

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Ölaktien wie Royal Dutch Shell und BP blieben in den vergangenen Wochen weiterhin volatil. In einigen Fällen, wie beispielsweise beim britisch-niederländischen Öl und Erdgasmulti, waren durchwachsene Zahlen für diese Entwicklung verantwortlich. Aber auch das Coronavirus und die damit verbundenen Einbußen bei der Nachfrage nach dem schwarzen Gold haben sich kurstechnisch stark ausgewirkt.

Möglicherweise könnte nun allerdings wieder etwas Entspannung in den Ölmarkt gekommen sein. Brent und WTI haben sich inzwischen schließlich wieder auf einem komfortableren Niveau eingependelt, der Ölpreis hat hier inzwischen wieder die Marke von 57 US-Dollar je Barrel Brent hinter sich gelassen.

Vielleicht könnte das jedoch erst der Beginn einer länger anhaltenden Dynamik sein. Denn wie es scheint, haben sich einige OPEC-Staaten nun doch auf einen Kompromiss geeinigt, wie gängige Medien berichten. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was man als Ölinvestor diesbezüglich wissen sollte.

OPEC vor weiterer Kürzung?

Wie zum Ende der letzten Woche berichtet worden ist, scheinen zumindest einige Förderer der OPEC bereit zu sein, einige Förderkürzungen in Kauf zu nehmen. Mehrere Medien berichten davon, dass die Vertreter und Unterhändler der Krisensitzung sich auf die Empfehlung geeinigt hätten, rund 600.000 Barrel Öl pro Tag aus dem Markt zu nehmen. Ein solcher Schritt käme zusätzlich zu der bestehenden Förderkürzung von 500.000 Barrel pro Tag hinzu, die bereits vor einigen Monaten beschlossen worden sind, obliegt allerdings noch der Beschlussfassung der offiziellen Vertreter.

Das könnte den Markt an dieser Stelle womöglich wieder etwas beruhigen, wobei dieser Schritt vermutlich eher von Saudi-Arabien und einigen weiteren Förderstaaten ermöglicht wird. Russland scheint als eigentlich erweitertes Mitglied der OPEC, der sogenannten OPEC+, nicht mehr bei weiteren Förderkürzungen mitziehen zu wollen, zumindest gängigen Meldungen zufolge.

Das wiederum könnte mittel- bis langfristig zum Problem werden. Gerade Russland und Saudi-Arabien als Förderer von globaler Bedeutung sind schließlich bislang die möglichen Stützen des Ölpreises gewesen. Sofern nun eine dieser beiden Säulen wegfällt, könnte das vielleicht die Konsensfindung, wer nun konkret um wie viel kürzt, erschweren. Saudi-Arabien wird langfristig mit Sicherheit nicht mehr als einziger Staat Kürzungen in Kauf nehmen, auch diese Dynamik gilt es daher zu beobachten.

Reicht das etwa?

Die spannendere Frage scheint sowieso mittelfristig zu sein, ob das bereits ausreichend ist, um die Ölmärkte zu beruhigen. Zumindest kurzfristig scheint die Aussicht auf eine Förderkürzung von 600.000 Barrel pro Tag zumindest einige Investoren zufriedenzustellen. Wobei Indikatoren wie Lagerbestände oder Prognosen natürlich abzuwarten sind, ob das eine Kompensation des kurz- bis mittelfristigen Angebotsüberhangs auslösen wird.

Für’s Erste sind die Ölpreise nun jedenfalls wieder stabiler und gefestigter und für Ölkonzerne wie Royal Dutch Shell, BP und weitere bekannte Namen auf einem hohen und komfortablen Niveau, um reichlich Gewinne einzufahren. Wie gesagt grundsätzlich, sofern Einmaleffekte hier nicht das Zahlenwerk belasten.

Nichtsdestoweniger zeigen die aktuellen Verwerfungen im Ölmarkt dennoch eine gewisse Nervosität. Sollte Russland mittelfristig womöglich als Stütze ausfallen, könnte das eine weitere Ölschwemme auslösen. Saudi-Arabien wird nicht tatenlos zusehen, wie eigene Marktanteile auf Kosten anderer Staaten verlustig gehen. Entsprechend besteht hier ein gewisses Risiko, dass der Ölmarkt sich sogar zu einem Politikum entwickeln wird.

Füße stillhalten, abwarten!

Das Coronavirus wird sich mit Sicherheit nicht ewig verbreiten und die womöglich kommende Förderkürzung könnte ausreichend sein, um den Ölmarkt wieder in Schwung zu bringen sowie den Aktien von Royal Dutch Shell, BP und weiteren Ölvertretern etwas operativen Schwung zu verleihen.

Allerdings gibt es erste Risiken, die man im Ölmarkt beobachten sollte und die künftig vor allem die Konsensfindung der OPEC erschweren könnten. Zumindest kurz- bis mittelfristig kann das ein Auslöser neuer und vielleicht schwieriger lösbarer Probleme sein, die volatile Phasen auslösen könnten.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Foto: Getty Images

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