Dividendenperle ExxonMobil: „Werden die Dividende um jeden Preis schützen“

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Es ist gewiss nicht das Jahr für Öl-Aktien. Noch immer notieren die meisten (wenn nicht alle?) Aktien der bekannten Öl- und Erdgaskonzerne unter den Niveaus vom Jahresanfang. Das hat natürlich mit den sinkenden Preisen von Brent und WTI zu tun sowie dem angespannten Verhältnis von Angebot und Nachfrage.

Das ging nicht spurlos an den Dividenden vieler bekannter Öl-Aktien vorbei. Mit Royal Dutch Shell und BP haben beispielsweise zwei bekanntere Aktien ihre Ausschüttungen ordentlich gekürzt. Das hat mit so mancher eigentlich zuverlässigen Dividendenhistorie gebrochen.

Eine Aktie, die hier noch eher die Ausnahme von der Regel ist, ist die von ExxonMobil. Das Management hat jetzt zudem erklärt, dass weiterhin konstante Dividenden Priorität haben werden. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Dividendenjäger jetzt wissen müssen.

ExxonMobil: Dividende soll geschützt werden

Genauer gesagt hat das Management jetzt einen Ausblick auf die weiteren Entwicklungen im Ölmarkt gegeben. Demnach scheinen die Verantwortlichen positiv gestimmt zu sein und rechnen mit Preisen zwischen 50 und 55 US-Dollar pro Fass. Im Jahre 2026 könnte ein Peak bei 60 US-Dollar erreicht werden, so das Top-Management.

Viel wichtiger: Das Management ist überzeugt von der Stärke des weiteren Geschäfts und der Finanzkraft von ExxonMobil. Das führt zu einer wichtigen Aussage: Nämlich, dass man einerseits die Bilanz schützen möchte, sowie andererseits auch die Dividende, die damit weiterhin viel Priorität besitzt.

Erst vor wenigen Wochen ist bekannt geworden, dass ExxonMobil die eigene Dividende ein weiteres Mal lediglich konstant halten möchte und in diesem Jahr auf eine Dividendenerhöhung verzichten wird. Trotzdem bleibt die Aktie ein Dividendenaristokrat, da die Gesamtdividende im vorherigen Börsenjahr 2019 niedriger gewesen ist. Für den aristokratischen Status reicht das aus.

ExxonMobil erhöht damit seit 38 Jahren stets jährlich die eigene Dividende und darf sich seit 13 Jahren als Dividendenaristokrat bezeichnen. Seit dem Jahre 1911 wird außerdem stets eine Dividende an die Investoren ausgezahlt. Wirklich eine bemerkenswerte Historie, die bei der Aktie auf dem Spiel steht.

Ist das der richtige Schritt?

Für Dividendenjäger klingt das natürlich nach reichlich Qualität. Beziehungsweise Stabilität. Allerdings könnte es angebracht sein, kritisch zu hinterfragen, ob ExxonMobil mit diesem Lippenbekenntnis den richtigen Schritt geht. Immerhin ist der Ölmarkt weiterhin problematisch.

Wie wir jedenfalls mit Blick auf das letzte Zahlenwerk feststellen können, kam ExxonMobil im dritten Quartal auf einen Verlust je Aktie von 0,15 US-Dollar. Das zeigt, dass das Management im Moment die Dividende aus der Substanz bezahlt. Gemessen an einer Quartalsdividende von 0,87 US-Dollar und einem Aktienkurs von 40,77 US-Dollar (25.11.2020, maßgeblich für alle Kurse) läge die Dividendenrendite bei 8,53 %. Auch das dürfte das Risiko widerspiegeln, das von der Dividende und der Aktie ausgeht.

Gerade Foolishe Investoren sollten außerdem hinterfragen, ob die stabile Dividende es wert ist, dass sie aus der Substanz geleistet wird. Ein Preis, der in Anbetracht des unberechenbaren Marktes sehr hoch sein könnte.

ExxonMobil: Merkwürdige Ausgangslage

ExxonMobil befindet sich in einer merkwürdigen Ausgangslage. Das Management hält die Dividende konstant, ja, sogar um jeden Preis. Das operative Zahlenwerk gibt das jedoch seit geraumer Zeit nicht mehr her. Ob das jetzt mit ca. 8,5 % Dividendenrendite eine attraktive Chance ist? Na ja, sagen wir es so: Ich bleibe skeptisch und mit weiteren Investitionen dem Ölmarkt lieber einmal etwas ferner.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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Bildquelle: Flickr-User Fooleditorial.

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