dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 27.01.2022 - 17.00 Uhr

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ROUNDUP/USA: Wirtschaft wächst im Herbst stärker als erwartet

WASHINGTON - Die US-Wirtschaft ist im Herbst stärker gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im vierten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 6,9 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington laut einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten lediglich mit einem Wachstum von 5,5 Prozent gerechnet.

USA: Schwebende Hausverkäufe fallen deutlich stärker als erwartet

WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der noch nicht ganz abgeschlossenen Hausverkäufe im Dezember deutlich stärker als erwartet gefallen. Die Verkäufe sanken im Monatsvergleich um 3,8 Prozent, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (Nar) am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten nur mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet.

EU: Wegen Diskriminierung Litauens WTO-Verfahren gegen China

BRÜSSEL - Die EU hat im Handelskonflikt zwischen Litauen und China ein Verfahren gegen das asiatische Land bei der Welthandelsorganisation (WTO) eingeleitet. Es gehe um Chinas "diskriminierende Handelspraktiken gegen Litauen, die sich auch auf andere Exporte aus dem EU-Binnenmarkt auswirken", teilte die für die EU-Handelspolitik zuständige Behörde am Donnerstag in Brüssel mit. Da Versuche zur Lösung des Streit gescheitert seien, habe man ein Streitbeilegungsverfahren gegen China ausgelöst.

US-Regierung: Einmarsch in Ukraine bedeutet Aus für Nord Stream 2

WASHINGTON - Die US-Regierung hat ihre Forderung nach einem Aus für die Erdgaspipeline Nord Stream 2 im Falle eines russischen Einmarschs in die Ukraine bekräftigt. "Sollte Russland in die Ukraine einmarschieren (...), wird Nord Stream 2 nicht weitergeführt", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, am Donnerstag im Gespräch mit dem Sender CNN. In diesem Fall werde man mit Deutschland zusammenarbeiten, um einen Stopp der Pipeline sicherzustellen. "Sie haben Erklärungen unserer deutschen Verbündeten gehört (...), in denen sie auf die starken Maßnahmen hingewiesen haben, die die deutsche Regierung bereit und willens ist, zu ergreifen", versicherte Price.

Steuerzahlerbund: Staat kassiert Milliarden Euro zu viel

OSNABRÜCK - Den deutschen Bürgern entgehen nach Berechnungen des Steuerzahlerbundes Milliarden Euro wegen lange nicht erhöhter Freibeträge. Das sagte sein Präsident Reiner Holznagel der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Je länger die Pauschalen und Freibeträge eingefroren bleiben, desto stärker steigt die Belastung", kritisierte er mit Blick auf die hohe Inflation. Der Staat sollte immer zum Jahreswechsel alle Pauschalen und Freibeträge prüfen und an die Preis- und Einkommensentwicklung anpassen.

ROUNDUP: Handelsstreit eskaliert - EU geht mit WTO-Verfahren gegen China vor

BRÜSSEL/PEKING - Die EU geht mit einem neuen WTO-Verfahren gegen China vor. Grund sind Handelsbeschränkungen, die Peking nach einem diplomatischen Streit gegen das Mitgliedsland Litauen erlassen hatte. Diese sind aus europäischer Sicht nicht dem den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) vereinbar und wirken sich auch auf andere Ausfuhren aus dem EU-Binnenmarkt aus. Betroffen sind auch deutsche Firmen, die aus Sorge vor möglichen Vergeltungsmaßnahmen Chinas aber nicht öffentlich darüber reden wollen.

USA: Aufträge für langlebige Güter sinken etwas stärker als erwartet

WASHINGTON - In den USA sind die Aufträge für langlebige Güter im Dezember deutlicher als erwartet gesunken. Die Bestellungen seien im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Prozent gefallen, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang um 0,6 Prozent gerechnet. Allerdings waren die Aufträge im Vormonat nach revidierten Zahlen um 3,2 Prozent gestiegen. Zunächst war ein Plus von 2,6 Prozent ermittelt worden. Bei langlebigen Gütern handelt es sich um industriell gefertigte Waren wie Maschinen.

USA: Weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe

WASHINGTON - In den USA hat sich die Lage am Arbeitsmarkt etwas aufgehellt. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, ein Kurzfristindikator, gab nach. In der vergangenen Woche sanken die Erstanträge um 30 000 auf 260 000, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten mit einem etwas höheren Wert von 265 000 Anträgen gerechnet.

Europäische Investitionsbank bewilligte 2021 Rekord-Finanzierungen

BRÜSSEL - Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat 2021 im Zuge der Corona-Pandemie so viel Geld wie noch nie für Unternehmen und Projekte bereitgestellt. Insgesamt habe die EIB-Gruppe 95 Milliarden Euro an Finanzierungen bewilligt, sagte EIB-Präsident Werner Hoyer bei der jährlichen Pressekonferenz der Bank am Donnerstag. Das sei mehr als jede andere multilaterale Entwicklungsbank und ein Rekord. Als Hauptgrund für die Steigerung von rund 23 Prozent nannte Hoyer den Beitrag der EIB zum Kampf gegen die Pandemie. 2020 hatte die EIB demnach 77 Milliarden Euro investiert.

Baerbock verteidigt Kurs der Bundesregierung im Ukraine-Konflikt

BERLIN - Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die Absage der Bundesregierung an eine Lieferung von Waffen in die Ukraine verteidigt. Den außenpolitischen Kurs in dieser Frage um 180 Grad zu drehen, "das sollte man schon bei vollem Bewusstsein tun und vor allen Dingen damit nicht Türen für Deeskalation verschließen, die sich gerade in diesem Moment so zaghaft wieder öffnen", sagte Baerbock am Donnerstag im Bundestag mit Blick auf die Wiederaufnahme von Gesprächen.

ROUNDUP: Bundesregierung gerät nach KfW-Förderstopp zunehmend unter Druck

BERLIN/DÜSSELDORF - Die Bundesregierung gerät nach dem umstrittenen KfW-Förderstopp für energieeffiziente Gebäude zunehmend unter Druck. NRW, Bayern und Brandenburg verlangen eine Sonder-Bauministerkonferenz der Länder mit dem Bund. Die Unionsfraktion im Bundestag forderte die Bundesregierung auf, den Förderstopp umgehend rückgängig zu machen. Offen ist weiter die Frage, wie genau es mit eingegangenen, aber noch nicht beschiedenen Anträgen auf eine Förderung weitergeht.

Nach Antworten des Westens: Kreml sieht nicht viele Gründe für Optimismus

MOSKAU - Der Kreml hat verhalten auf die Antworten von Nato und USA auf russische Forderungen nach Sicherheitsgarantien reagiert. "Sie haben gestern die Erklärungen des US-Außenministers und des Nato-Generalsekretärs gehört, in denen sie absolut unmissverständlich über die Ablehnung grundlegender Anliegen sprachen, die Russland geäußert hatte", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge. "Auf dieser Grundlage gibt es nicht so viele Gründe für Optimismus. Ich würde aber nach wie vor von irgendwelchen konzeptionellen Bewertungen absehen." Präsident Wladimir Putin habe das US-Schreiben bereits gelesen.

China weist Vorwürfe der EU im Streit um Litauen zurück

PEKING - China hat Vorwürfe der Europäischen Union zurückgewiesen, wonach Peking das baltische Land mit diskriminierenden Handelspraktiken abstrafen wolle. Die Vorwürfe seien "unbegründet und widersprechen den Tatsachen", sagte Zhao Lijian, ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums am Donnerstag. Es handele sich um eine rein politische und nicht um eine wirtschaftliche Auseinandersetzung, so Zhao weiter, der zudem von einer "bilateralen Angelegenheit" zwischen China und Litauen sprach.

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