dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 27.05.2020 - 17.00 Uhr

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ROUNDUP 3: Von der Leyen will 750 Milliarden Euro für EU-Konjunkturprogramm

BRÜSSEL - EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen will in der Corona-Krise 750 Milliarden Euro für die wirtschaftliche Erholung Europas mobilisieren. Davon sollen 500 Milliarden Euro als nicht rückzahlbare Zuwendungen und 250 Milliarden Euro als Kredite fließen, wie die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Mehr als 300 Milliarden Euro sind allein für die Krisenländer Italien und Spanien reserviert. Finanziert werden soll das Programm über Schulden im Namen der Europäischen Union. Diese würden dann zwischen 2028 und 2058 über den EU-Haushalt getilgt werden.

Merkel erwartet schwierige Verhandlungen über EU-Konjunkturprogramm

BERLIN - Kanzlerin Angela Merkel erwartet zähe Diskussionen über die Vorschläge der EU-Kommission über ein Konjunkturprogramm in der Corona-Krise. "Dass das jetzt noch schwierige Verhandlungen werden, ist klar", sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch in Berlin. Diese würden auch beim nächsten EU-Gipfel nicht abgeschlossen. Ziel müsse sein, im Herbst genug Zeit zu finden für Beratungen der nationalen Parlamente und des Europaparlaments, die dann noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden sollten.

ROUNDUP: EZB bereitet Boden für weitere Nothilfen in der Corona-Krise

FRANKFURT - Europas Währungshüter bereiten den Boden für weitere Nothilfen in der Corona-Krise. "Wenn wir feststellen, dass sich die Situation verschlechtert hat und wir der Ansicht sind, dass weitere Anreize erforderlich sind, wird die EZB bereit sein, ihre Instrumente zu erweitern, um ihr Ziel der Preisstabilität zu erreichen", sagte Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der "Financial Times" (FT).

ROUNDUP 2: RKI meldet 362 Neuinfektionen - mehrere Flüchtlingsheime betroffen

BERLIN - Die lokalen Behörden haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 362 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise mehr als 179 300 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Mittwoch meldete (Datenstand 27.05, 0 Uhr). Ein Großteil davon ist bereits wieder genesen. Die Zahl der Neuinfektionen bleibt weiter auf niedrigem Niveau, das Infektionsgeschehen wird von vereinzelten kleineren Ausbrüchen dominiert.

Altmaier deutet Entlastung bei Strompreisen an

BERLIN - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat mit Blick auf das geplante Konjunkturpaket der Bundesregierung in der Corona-Krise eine Entlastung bei den Strompreisen angedeutet. "Wann, wenn nicht jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, den Menschen zu sagen, Energie und Stromkosten werden auch in Zukunft bezahlbar bleiben", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im Bundestag. Zugleich sprach er sich dafür aus, die Sozialabgaben - also die Lohnnebenkosten - bei unter 40 Prozent zu halten.

Macron dringt nach Von der Leyens Vorschlag auf schnelles Handeln

PARIS - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Pläne von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen für den europäischen Wiederaufbauplan begrüßt und schnelles Handeln gefordert. Macron sprach am Mittwoch auf Twitter von einem "essenziellen Tag für Europa". "Das deutsch-französische Abkommen hat diesen Fortschritt ermöglicht. Wir müssen schnell handeln und ein ehrgeiziges Abkommen mit allen unseren europäischen Partnern verabschieden", so Macron weiter.

Niederlande erwarten lange Verhandlungen über EU-Corona-Hilfen

BRÜSSEL - Der Vorschlag der EU-Kommission für ein Corona-Konjunkturprogramm ist nach Einschätzung der Niederlande nicht konsensfähig. "Die Positionen liegen weit auseinander", kommentierte ein niederländischer Diplomat am Mittwoch in Brüssel. Es sei schwer vorstellbar, dass der Vorschlag am Ende der Verhandlungen so angenommen werde. Bei dem Thema brauche es eine einstimmige Entscheidung der Mitgliedstaaten. "Die Verhandlungen werden Zeit brauchen", sagte er.

EU-Wiederaufbauplan: Italien verspricht Reformen

ROM - Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte hat mit Blick auf den geplanten milliardenschweren EU-Wiederaufbauplan Reformen in seinem Land versprochen. In einem Brief an mehrere Zeitungen kündigte er in sieben Punkten Reformprojekte an. Er nannte als Ziele weniger Bürokratie und eine Beschleunigung der Justiz. Außerdem schrieb er in den Mittwochausgaben: "Wir werden eine ernsthafte Steuerreform einleiten."

Japan legt weiteren Rekord-Haushalt gegen Corona-Krise auf

TOKIO - Japan stemmt sich ungeachtet steigender Schulden mit weiteren Milliardenausgaben gegen die Folgen der Corona-Krise. Die Regierung beschloss zu diesem Zweck am Mittwoch einen zweiten Zusatzhaushalt in der Rekordhöhe von 31,9 Billionen Yen (271 Mrd Euro). Es dient zur Finanzierung eines gigantischen Konjunkturpakets, dessen Volumen Premier Shinzo Abe auf mehr als 230 Billionen Yen bezifferte. Das sei die größte Finanzspritze der Welt und entspreche 40 Prozent der Wirtschaftsleistung Japans. Dies sei nötig, um die Wirtschaft vor einer Jahrhundertkrise zu schützen, wurde Abe zitiert.

Frankreich: Geschäftsklima erholt sich - Verbrauchervertrauen sinkt weiter

PARIS - Frankreichs Wirtschaft hat sich im Mai etwas von dem historischen Absturz durch die Corona-Krise erholt. Das Geschäftsklima hellte sich wieder ein wenig auf, wie aus Daten des Statistikamtes Insee vom Mittwoch hervorgeht. Der entsprechende Index sei von revidiert 53 auf 59 Punkte gestiegen.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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