Ein Markt, der sich zum nächsten Megatrend entwickeln könnte

Fool.de · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der letzte Sommer war ein Vorbote dessen, was uns zukünftig vielleicht noch in viel stärkerer Form treffen könnte. Infolge der Hitzewelle sanken vielerorts die Grundwasserspiegel beträchtlich. Zwar riet man zur Besonnenheit, aber der Vorfall hat deutlich gemacht, dass es selbst in Mitteleuropa, wo es im Normalfall genügend regnet, zukünftig auch zu Wasserengpässen kommen könnte.Südliche Länder trifft diese Entwicklung noch härter. Warum Trinkwasser der nächste Megatrend sein könnte und welche Firmen bereits jetzt darauf setzen, erfährst du hier.

1. Klimawandel

Während der Mensch über Hunderttausende von Jahren mit der Natur lebte und ihr eine hohe Wertschätzung entgegenbrachte, begann mit der industriellen Revolution eine Entwicklung, die die Menschheit bald stark treffen könnte.

Klar ist, dass sich aufgrund der Erderwärmung die Meeresströmungen verlangsamen und folglich das Klima langsam kippt. So ist aufgrund von Hitzewellen und fehlendem Niederschlag vielerorts bereits jetzt eine Verknappung des Trinkwassers zu beobachten. Länder wie Spanien und Kalifornien arbeiten deshalb schon seit Jahren mit Meerwasserentsalzungsanlagen, um den eigenen Bedarf noch decken zu können.

Oft wird aber auch Flusswasser gereinigt und verwendet. Firmen, die entsprechende Reinigungsanlagen betreiben, sind beispielsweise Beijing Enterprises Water Group oder Consolidated Water.

2. Trinkwasserverunreinigung

Durch die übermäßige Ausbringung von Gülle und Dünger droht über die kommenden Jahre und Jahrzehnte eine zunehmende Verschmutzung des Trinkwassers, die schwierig herauszufiltern ist. Firmen, die entsprechende Filtersysteme entwickeln und gewinnen, sind XYLEM oder Pentair.

Von der zunehmenden Wasserverknappung und steigenden Preisen profitieren aber auch alle Unternehmen, die Wasser (und Getränke) in Flaschen verkaufen, wie beispielsweise Nestlé oder Pepsi.

3. Meerwasserverschmutzung

Zwar sollte man meinen, dass auf der Erde genügend Wasser vorhanden ist, aber tatsächlich sind nur etwa 2,6 bis 3,5 % des weltweiten Wasserhaushaltes Süßwasser und damit für den Menschen nutzbar.

Und auch in den Weltmeeren landet fast alles, was an Land produziert wird, vor allem Plastik, ÖL, Verpackungen, Dünger, Gülle, Arzneimittel, Chemikalien, Schädlingsbekämpfungsmittel usw. Will der Mensch also dieses Wasser nutzen, was er zukünftig im zunehmenden Maße muss, bedarf es auch hier aufwendiger Filtertechnik.

4. Wachsende Bevölkerung und steigender Verbrauch

Ein Grund für die Knappheit, die sich zukünftig wahrscheinlich noch verschärfen wird, ist die weiterhin wachsende Weltbevölkerung. Lebten 1900 noch 1,65 Mrd. Menschen auf der Erde, waren es zum 01.01.2019 etwa 7,67 Mrd. Bewohner. Folglich ist der weltweite Wasserkonsum seit 1900 um etwa 650 % gestiegen.

Zudem hat sich die Lebensweise immer weiter von der Natur abgekoppelt und unter anderem dadurch der Wasserbrauch pro Person stark erhöht. Zwar ist auch der Bedarf allein in Deutschland seit 1990 am Tag von 147 auf 121 Liter gesunken, aber im Vergleich zu 1900 ist er dennoch um etwa 165 % gestiegen.

Die Deckung dieser Nachfrage wäre ohne Versorgungsbetriebe wie Veolia Environnement, Suez Environnement oder American Water Works heute nicht mehr möglich.

Darüber hinaus ist auch der Wasserbedarf der Landwirtschaft im letzten Jahrhundert stark gestiegen. Deshalb gewinnen Bewässerungsanlagen wie diejenigen der amerikanischen Lindsay zunehmend an Bedeutung.

Foolishes Fazit

Du siehst also, Wasser ist bereits jetzt ein knappes Gut und es wird aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung auch in Zukunft immer begehrter. Es müssen also Wege gefunden werden, um es einzusparen und weniger zu verschmutzen, aber auch um das Angebot zu erhöhen.

Viele Firmen sind sehr spezialisiert und deshalb als Investment sehr schwankungsanfällig. Es empfiehlt sich deshalb bei etablierten Firmen zu bleiben, diese nicht zu teuer zu kaufen und auch nur einen kleinen Teil des Depots zu investieren. Sicherheit sollte immer vor Rendite stehen, denn viele kleine Unternehmen des Sektors sind auch zwischendurch schon gescheitert.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Nestle.


Foto: TierneyMJ / Shutterstock.com

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