EMA könnte bis Jahresende über Covid-19-Impfstoff entscheiden

Reuters · Uhr

Dublin (Reuters) - Die Europäische Arzneimittelagentur EMA könnte schon bald grünes Licht für einen ersten Corona-Impfstoff geben. Man sei dieser Entscheidung sehr nahe, sagt EMA-Chefin Emer Cooke in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der Zeitung "Irish Independent". "Vorausgesetzt, alles ist positiv - und wir müssen uns die Daten ansehen, um sicher zu sein -, könnten wir im besten Fall bis Ende des Jahres eine wissenschaftliche Meinung haben." Ziel sei es, eine positive Empfehlung zu einem ähnlichen Zeitpunkt wie die FDA abgeben zu können. Die US-Gesundheitsbehörde könnte voraussichtlich Mitte Dezember eine Entscheidung über den Impfstoff von den Partnern BioNTech und Pfizer fällen. Das Duo hatte am vergangenen Freitag eine Notfallgenehmigung in den USA beantragt.

Die EMA hat bereits mit einer fortlaufenden Überprüfung von Daten aus den klinischen Studien der Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca begonnen. Diese haben alle positive Daten zur Wirksamkeit ihrer Vakzine aus den zulassungsrelevanten Studien veröffentlicht. Cooke sagte, die Impfstoffe seien sehr schnell entwickelt worden, was aus wissenschaftlicher Sicht "sehr vielversprechend" sei. Das bedeute aber auch, dass diese Ergebnisse so gründlich wie möglich geprüft werden müssten, ohne die üblichen wissenschaftlichen Standards außer Acht zu lassen.

Die EMA will auch eine öffentliche Informationskampagne zur Förderung der Impfstoffakzeptanz starten. Zudem hat sie für den 11. Dezember ein virtuelles öffentliches Treffen anberaumt, um mögliche Bedenken zu adressieren und Fragen zu beantworten. "Wir halten es für wichtig, dass die Öffentlichkeit Vertrauen in das Regulierungssystem hat", sagte Cooke.

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