EU droht Afghanistan mit Hilfskürzungen

dpa-AFX · Uhr

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU droht Afghanistan angesichts der anhaltenden Gewalt mit Hilfskürzungen. Die künftige politische und finanzielle Unterstützung sei abhängig von der Kooperationsbereitschaft und vom Engagement aller Akteure - insbesondere der Taliban -, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung des EU-Außenministerrats. Die Gewalt sei inakzeptabel und müsse sofort gestoppt werden.

Wenige Tage nach einer dreitägigen Feuerpause wurden in Afghanistan wieder mindestens 14 Grenzsoldaten getötet. Sie starben bei einem Angriff der Taliban auf einen Kontrollposten in der östlichen Provinz Paktia am Donnerstagabend, wie das Verteidigungsministerium am Freitag mitteilte. In der Provinz Sabul soll die afghanische Luftwaffe laut Provinzpolitikern Stellungen der Taliban bombardiert haben. Auch Zivilisten seien dabei gestorben.

In Afghanistan tobt seit vielen Jahren ein schwerer bewaffneter Konflikt zwischen militant-islamistischen Taliban und den Truppen der international anerkannten Regierung. Zuletzt hatten die USA mit den Taliban ein Abkommen unterzeichnet, das einen Gefangenaustausch vorsieht und den Weg für Friedensgespräche ebnen soll. Im Gegenzug sollen schrittweise die internationalen Truppen abgezogen werden, die die Regierung militärisch unterstützen.

Aus der EU bekommt Afghanistan seit Jahren Aufbau- und Entwicklungshilfen. Allein für den Zeitraum von 2016 bis 2020 war zuletzt ein Betrag von weit mehr als fünf Milliarden Euro vorgesehen./aha/DP/zb

Neueste exklusive Artikel