EZB belässt Leitzins auf Rekordtief – Keine Änderung bei Anleihenkäufen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Europäische Zentralbank behält ihren geldpolitischen Kurs bei. Auch eine Änderung bei den Anleihenkäufen zeichnet sich nicht ab.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von null Prozent. Das beschloss der EZB-Rat nach Angaben der Notenbank bei seiner Sitzung in Frankfurt am Main. Auch der Strafzins, den Banken zahlen müssen, wenn sie Geld über Nacht bei der EZB parken, bleibt unverändert bei minus 0,4 Prozent.

Von dem eingeschlagenen Weg bei den billionenschweren Anleihenkäufen wollen die Währungshüter nicht abweichen. Die EZB behält sich weiter vor, ihre billionenschweren Anleihenkäufe bei Bedarf erneut auszuweiten. Beobachter hatten im Vorfeld der EZB-Sitzung gemutmaßt, dass die Notenbank diese Formulierung streichen und damit einen weiteren kleinen Schritt in Richtung einer geldpolitischen Kurswende machen könnte.

Als ausgemachte Sache galt das aber nicht, da zuletzt selbst kleine Änderungen in den Formulierungen der EZB heftige Reaktionen an den Finanzmärkten hervorriefen. Zentralbank-Präsident Mario Draghi will eben solche Kurskapriolen an den Finanzmärkten vermeiden. Im Juni hatte sich der Italiener bereits zuversichtlicher zur Konjunktur geäußert. Zudem entfernte die EZB ihren Hinweis auf mögliche weitere Zinssenkungen aus dem Ausblick.

Dass die die EZB die Leitzinsen, die schon seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent liegen, nicht angetastet hat, war im Vorfeld erwartet worden. Weitere Einzelheiten zur Ratssitzung könnte Draghi auf der Pressekonferenz ab 14.30 Uhr vorstellen.

Dann dürfte er auch danach gefragt werden, wann die EZB damit beginnen will, die monatlichen Anleihenkäufe im Volumen von derzeit 60 Milliarden Euro zurückzufahren. Auch die nach wie vor eher schleppende Inflationsentwicklung im Währungsgebiet dürfte Thema sein. Im Juni lag die Teuerung mit 1,3 Prozent noch immer weit entfernt vom EZB-Ziel von knapp unter zwei Prozent.

onvista/dpa-AFX/Reuters
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