Finanzkrise im Libanon: Regierung stoppt Rückzahlung von Anleihen

dpa-AFX · Uhr

BEIRUT (dpa-AFX) - Die Finanzkrise im Libanon verschärft sich. Das vom Staatsbankrott bedrohte Land am Mittelmeer will künftig keine fälligen Eurobonds-Staatsanleihen in ausländischer Währung mehr zurückzahlen, wie das Finanzministerium in Beirut am Montag mitteilte. Die Regierung werde zudem alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die begrenzten Devisenreserven zu verwalten.

Der Libanon erlebt die schwerste Wirtschafts- und Finanzkrise seit Ende des Bürgerkriegs vor 30 Jahren. Anfang März konnte das Land eine fällige Eurobonds-Anleihe in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar nicht bedienen. Es war der erste Zahlungsausfall in seiner Geschichte. Die Regierung strebt eine Umschuldung an. Im April wäre eine Anleihe in Höhe von 700 Millionen Dollar fällig.

Der Libanon ist weltweit eines der am stärksten verschuldeten Länder. Das Libanesische Pfund hat in den vergangenen Wochen massiv an Wert verloren. Im Oktober begannen zudem Massenproteste gegen die politische Führung des Landes und die weit verbreitete Korruption.

Die Coronavirus-Pandemie verschärft Libanons finanzielle und wirtschaftliche Probleme weiter. Das öffentliche Leben steht praktisch still. Der einzige Flughafen des Landes ist geschlossen, ebenso die Grenzen zum Nachbarn Syrien. Mit dem Tourismussektor leidet einer der wichtigsten Wirtschaftszweige. Im Libanon waren am Montag nach Angaben der Johns Hopkins Universität 267 Corona-Infizierte und vier Tote registriert./jku/DP/jha

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