Freenet: Aktie nach UBS-Abstufung stark unter Druck – Analysten sehen Risiken in Mobilfunkbranche

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Eine Verkaufsempfehlung der Bank UBS hat am Freitag den Kurs von Freenet schwer belastet. Sie büßten 6,1 Prozent auf 19,95 Euro ein und lagen damit an vorletzter Stelle des MDax der mittelgroßen Börsentitel. Die jüngsten Kurstreiber für die Papiere seien mittlerweile eingepreist, argumentierte Analyst Polo Tang. Er senkte das Votum von „Halten“ auf „Verkaufen“ und nannte ein Kursziel von 16 Euro.

Von den Veränderungen in der Mobilfunkbranche gingen längerfristig Risiken aus für die Aktivitäten von Freenet, schrieb Tang. Auch habe sich das TV-Geschäft in den vergangenen Quartalen nicht positiv entwickelt. Die jüngste Kursstärke der Aktien dürfte auch der hohen Dividendenrendite von 7,9 Prozent geschuldet gewesen sein, Mitte Mai überweise das Unternehmen die Dividende an die Aktionäre.

Freenet 5-Tageschart (Xetra)

Auf Jahressicht steht die Freenet-Aktie jedoch immer noch solide da. Year-to-Date verbucht das Wertpapier ein Plus von 17,5 Prozent.

Sunrise-Fusion weiter im Fokus

Im Fokus steht bei Freenet weiterhin die geplante Fusion seiner Schweizer Beteiligung Sunrise. Der Mobilfunkanbieter arbeitet nach wie vor an besseren Bedingungen des Deals. „Ich glaube weiterhin, es muss sich was tun“, sagte der seit Jahresbeginn amtierende Finanzchef Ingo Arnold im Gespräch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. „Ich bin auch nach all den Gesprächen, die ich zuletzt geführt habe, nicht zu der Überzeugung gelangt, dass die gewählte Deal-Struktur richtig ist.“ Freenet kritisiert zum einen, dass die erzielbaren Synergien nicht im Unternehmen bleiben sollen und zudem die geplante Bezahlung der Übernahme in bar.

Freenet hält knapp 25 Prozent an Sunrise und kassiert jährlich eine ordentliche Dividende von den Schweizern. Der MDax -Konzern sieht dies als eine Finanzbeteiligung. Sunrise hatte Ende Februar angekündigt, die im Internet- und TV-Geschäft starke UPC Schweiz für 6,3 Milliarden Schweizer Franken inklusive Schulden übernehmen zu wollen.

Um den Deal zu stemmen, will Sunrise mit einer Kapitalerhöhung 4,1 Milliarden Franken aufnehmen – das würde Freenets Beteiligung deutlich verwässern. „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir bei einer Kapitalerhöhung mitmachen, halte ich weiterhin für gering“, sagte Arnold. „Ich halte es weiter für ungewöhnlich, dass man einen Deal ankündigt, der nicht vom größten Aktionär unterstützt wird.“ Die Entscheidung, wie Freenet bei einer außerordentlichen Aktionärsversammlung abstimmt, lässt sich das Unternehmen daher offen.

(onvista/dpa-AFX)

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Titelfoto: Sharaf Maksumov / Shutterstock.com

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