Gazprom-Aktie: Könnte eine Einigung bei Nord Stream 2 jetzt ganz schnell gehen?

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Gazprom und Nord Stream 2 bleiben weiterhin ein diskutiertes Thema. Zuletzt ist es jedoch insbesondere vermehrt ein deutscher beziehungsweise europäischer Widerstand gewesen, der Sand im Getriebe bei der geplanten Fertigstellung gewesen ist. Der Fall des Kreml-Kritikers Nawalny hat plötzlich zu mehr Distanz geführt.

Gleichzeitig bleiben auch die US-Sanktionen ein Problem, das bloß augenscheinlich in den Hintergrund gerückt ist. Trotzdem können die angekündigten Strafmaßnahmen den Druck ebenfalls erhöhen und den Bau belasten.

Zuletzt schien es jedoch Meldungen zu geben, wonach eine diplomatische Lösung mit Zugeständnissen der deutschen Bundesregierung im Bereich des Möglichen wäre. Schauen wir im Folgenden einmal, wo noch die kritischen Punkte liegen. Aber auch, warum ein solcher Kompromiss möglicherweise ein Coup sein könnte.

Nord Stream 2: Angebot von deutscher Seite?

Wie jetzt berichtet worden ist, gab es anscheinend ein geheimes Angebot von deutscher Seite an die US-Regierung. Das berichte zumindest die Zeitung Die Zeit mit Verweis auf einige Quellen. Demnach habe Bundesfinanzminister Olaf Scholz Steven Mnuchin zunächst mündlich, dann schriftlich ein Angebot unterbreitet, das den Import von US-Gas subventionieren könnte.

Inhaltlich geht es um eine indirekte Investition von deutscher Seite in den Ausbau von zwei Terminals, die zum Import von US-Gas fungieren könnten. Dazu müssten die USA allerdings auf ihre angekündigten Sanktionen verzichten, wie es Die Zeit weiter ausformuliert.

Der Vorschlag ist demnach jedoch bereits am 7. August dieses Jahres im US-Ministerium eingegangen, das weitere Investitionsvolumen könnte demnach bei ca. 1 Mrd. Euro liegen. Ob das ausreichend sein wird, um die Gemütslage bei Nord Stream 2 zu beruhigen? Zumindest lässt das auf eine diplomatische Einigung hoffen, bei der viele Parteien bekommen, was sie wollen.

Königsgriff? Oder schon veraltet?

Bleibt jetzt allerdings noch die spannende Frage, wie diese aktuelle Mitteilung zu werten ist. Fest steht, natürlich, dass die USA diesem Vorschlag noch zustimmen müssten, was in Anbetracht des US-Wahlkampfes ebenfalls ein schwieriges Unterfangen sein könnte. Da es für die USA letztlich jedoch darum ging, Gas nach Europa zu exportieren, könnte ein solcher Kompromiss grundsätzlich zu mehr Diplomatie verhelfen. Es bleibt jedenfalls spannend an dieser Front.

Fraglich ist jedoch, wie der weitere Verfahrensgang rund um Nord Stream 2 seinen Lauf nehmen wird. Wie gesagt: Der Fall Nawalny hat das Projekt in seinen Grundpfeilern infrage gestellt und das Schreiben dürfte noch vor dem vermeintlichen Giftanschlag aufgesetzt worden sein. Es könnte zwar ein US-Problem gelöst werden. Die Fertigstellung muss das jedoch nicht zwingend retten.

Es bleibt daher für den Moment dabei, dass Nord Stream 2 nicht unumstritten ist. Sollten die Investitionen jedoch zu mehr Import aus den USA führen und Nord Stream 2 realisiert werden, so könnte das die energetische Sicherheit von Deutschland und der EU etwas flexibler gestalten.

Gazprom: Noch ist nix sicher

Für den Moment gibt es daher weiterhin keine Sicherheit beim Thema Gazprom und Nord Stream 2. Zumindest bei den US-Sanktionen scheint jedoch eine diplomatische Lösung zur Diskussion zu stehen. Ein Befreiungsschlag ist das zwar nicht. Aber zumindest ein kleines, gutes Zeichen. Die Unsicherheit bezüglich des EU-Projektes bleibt vom Grundsatz her jedoch bestehen und damit ein Risiko bei der eigentlich ansonsten fundamental preiswert bewerteten Aktie.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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