GfK - Kauflaune erholt sich nach Lockdown-Schock wieder etwas

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Trotz weiter geschlossener Läden und Restaurants hat sich die Stimmung der deutschen Verbraucher leicht aufgehellt.

Die Nürnberger GfK-Marktforscher sagen für März einen Anstieg ihres Konsumklima-Barometers um 2,6 auf minus 12,9 Punkte voraus. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einer Verbesserung auf minus 14,3 Zähler gerechnet. "Die Verbraucher erholen sich etwas von dem Schock, der sie nach dem harten Lockdown Mitte Dezember erfasst hat", sagte GfK-Fachmann Rolf Bürkl am Donnerstag. "Die zuletzt gesunkenen Infektionszahlen und die angelaufenen Impfaktionen nähren die Hoffnungen auf eine baldige Lockerung der Maßnahmen."

Im Vormonat war die Kauflaune noch auf den tiefsten Stand seit Juni 2020 eingebrochen, als die Bürger die Folgen des ersten Lockdowns wegen der Virus-Pandemie wegstecken mussten. Die Bereitschaft zu größeren Käufen - etwa von Möbeln, Computern oder Autos - bleibt noch gedämpft. "Eine nachhaltige Erholung der Anschaffungsneigung und damit auch des Konsumklimas wird es erst dann geben, wenn der harte Lockdown beendet wird und Geschäfte sowie Hotels und Restaurants wieder öffnen", sagte Bürkl. "Sollten die Maßnahmen dagegen sogar noch einmal verlängert werden, schwinden die Chancen auf eine zügige Erholung und dem Konsumklima stehen weiterhin schwierige Zeiten bevor."

Die Konsumenten blicken allerdings wieder zuversichtlicher auf die Konjunktur. Die deutsche Wirtschaft war im Schlussquartal 2020 zwar um 0,3 Prozent gewachsen und damit stärker als zunächst gedacht. Allerdings dürfte der laufende Lockdown das Bruttoinlandsprodukt laut Ökonomen Anfang 2021 wieder bremsen. So gehen die Berliner DIW-Forscher davon aus, dass die Wirtschaft um rund 1,5 Prozent zum Vorquartal schrumpft. Mit der Hoffnung auf ein Ende des harten Lockdowns steigt laut GfK auch die Erwartung, dass die Einkommen zulegen. "Die Kurzarbeit könnte wieder zurückgefahren und möglicherweise auch eine Reihe von Insolvenzen verhindert werden", sagte Marktforscher Bürkl. "Dies würde die Angst vor Jobverlust reduzieren."

Meistgelesene Artikel