Handelsstreit: Alles nur ein Missverständnis? – Mnuchin brüskiert Trump – Handelsgespräche werden in zwei Wochen fortgesetzt!
Tja, so schnell kann es gehen. Da entstand doch der Eindruck die chinesische Delegation wäre etwas schlecht gelaunt voreilig abgereist. Die kurzfristige Absage eines geplanten Besuchs von Vizelandwirtschaftsminister Han Jun in die beiden landwirtschaftlich geprägten Bundesstaaten Montana und Nebraska, konnte diesen Eindruck schon entstehen lassen. Für viele, auch für uns, deutete dies natürlich auf neue Spannungen zwischen den beiden Handelspartnern hin. Allerdings hat sich die Situation jetzt geklärt und es kam ans Tageslicht, dass die USA den Termin gecancelt haben. Und was noch viel besser ist. Donald Trump schien davon auch nichts gewusst zu haben, wie CNBC Montag-Abend vermeldete.
Mnuchin lässt Trump auflaufen
Die Situation dürfte Donald Trump mit Sicherheit nicht gefallen haben und er wird hinter verschlossenen Türen sicherlich noch ein ernstes Wörtchen mit seinem Finanzminister geredet haben. Der US-Präsident war nämlich war am Montag am Rande des Treffens der Vereinten Nation deutlich überrascht von der Abreise der chinesischen Delegation und fragte nach dem „Warum?“ Die Antwort seines Finanzminister Steven Mnuchin brachte dann noch mehr Fragezeichen auf seinem Gesicht zum Ausdruck. Der sagte nämlich US-Beamte hätten die Mitglieder der chinesischen Handelsdelegation letzte Woche gebeten , die geplante Farmtour in den Vereinigten Staaten abzusagen.
Trump sichtlich irritiert
In dem Interview fragte der der US-Präsident dann Mnuchin: “Warum war das unsere Bitte, nur so aus Neugier?” Laut CNBC soll der US-Präsident diese Frage mit einem Kichern unterbrochen haben, dass eher auf Missfallen – oder Unbehagen – als auf Humor hindeutete. Mnuchin versuchte dann seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen: “Wir wollten keine Verwirrung in den Handelsfragen.” Trump konterte darauf schnell: “Ja, aber ich möchte, dass sie landwirtschaftliche Produkte kaufen.” Und der Finanzminister antwortete brav: „Es gab keine Verwirrung, wir möchten, dass sie Landwirtschaft kaufen. Sie haben sich verpflichtet, Landwirtschaft zu kaufen. Und das machen sie. “ Danach zeigte sich der US-Präsident wieder etwas besänftigt und fügte hinzu: “Sie haben sich verpflichtet viele landwirtschaftliche Produkte zu kaufen und sie werden anfangen und sie haben schon angefangen.”
In zwei Wochen wird weiter verhandelt
Der chinesische Vizepräsident Liu He und der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer würden die Verhandlungen führen, sagte Mnuchin wenig später dem Sender Fox Business Network. Die USA und China hatten sich zuletzt mit dem Fortgang ihrer Gespräche zur Schlichtung ihres monatelangen Handelsstreits in Washington zufrieden gezeigt. Man habe „produktive Diskussionen“ geführt, teilte das Büro des US-Handelsvertreters mit. China sprach von „konstruktiven“ Gesprächen.
Somit ist bei den Handelsgesprächen anscheinend noch nichts angebrannt und die Anleger dürfen weiter auf ein Einigung hoffen. Das dürfte zumindest die Märkte in den kommenden zwei Wochen wieder beruhigen. Danach sollten die Anleger aber auch nicht zu sehr überrascht sein, wenn wieder keine großen Fortschritte vermeldet werden. Dies ist nämlich durchaus möglich und sollte eingeplant werden.
Von Markus Weingran
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