Handwerk - Fehlende Kinderbetreuung behindert Hochfahren der Wirtschaft

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Das Wiederanlaufen der Wirtschaft kann aus Sicht des Handwerks ohne Schul- und Kitaöffnungen nicht funktionieren.

"Damit Betriebe wieder vollumfänglich arbeiten und planen können, braucht es für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch für ihre Azubis eine verlässliche und umfassende Kinderbetreuung", sagte der Präsident des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Derzeit würden zwar die Teil-Öffnungen von Kitas und die Beschulung vorangetrieben, aber es gebe bei Weitem noch keine flächendeckende Kinderbetreuung oder Schulunterricht.

Wollseifer sprach von einem "akuten Engpassfaktor", denn als Folge fehlten viele dringend benötigte Mitarbeiter. Nach einer ZDH-Corona-Umfrage seien in jedem vierten Betrieb Mitarbeiter nicht verfügbar. Dies liege teilweise daran, dass sich die Mitarbeiter zuhause um ihre Kinder kümmern müssten. "Damit der Neustart in Wirtschaft und Handwerk gelingen kann, müssen die Notbetreuungsmaßnahmen entsprechend den jüngsten politischen Vereinbarungen zwischen Bund und Ländern nun auch tatsächlich und flächendeckend ausgeweitet werden", forderte der ZDH-Präsident.

Wollseifer verwies darauf, dass die Kinderbetreuung auch für Auszubildende sehr wichtig sei. Gerade für junge Eltern und alleinerziehende Auszubildende sei sie essenziell, um die Ausbildung fortsetzen zu können.

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