Henkel-Aktie: Euro belastet – Anleger trotzdem zufrieden

onvista · Uhr

Die Schwäche der türkischen Lira oder des russischen Rubels im dritten Quartal haben unter anderem dazu geführt, dass der Düsseldorfer Dax-Konzern den Umsatz nur leicht steigern konnte. Die Erlöse legten um 1,1 Prozent auf 5 Milliarden Euro zu. Organisch, also bereinigt um Wechselkurseffekte und Zukäufe, verzeichnete Henkel indes ein Plus von 2,7 Prozent.

Operatives Ergebnis steigt

Die von Konzernchef Hans Van Bylen eingeleitete Sparkur zeigt unter dessen Wirkung. Beim operativen Gewinn legte Henkel weiter zu, tritt auf die Kostenbremse. Das bereinigte betriebliche Ergebnis (Ebit) kletterte um 3,3 Prozent auf 926 Millionen Euro, wie der Hersteller von Pritt und Persil am Donnerstag weiter mitteilte. Henkel lag damit im Rahmen der Markterwartungen. Die Düsseldorfer bekräftigten zudem ihre Jahresprognose.

Schwierig aber machbar

„In einem weiterhin herausfordernden Marktumfeld mit Belastungen aus negativen Währungsentwicklungen und steigenden Materialpreisen konnten wir Umsatz, Ergebnis und Profitabilität weiter steigern“, bilanzierte Van Bylen.

Vor allem das Klebstoffgeschäft, das fast die Hälfte des Umsatzes ausmacht, legte im dritten Quartal beim organischen Umsatz um 3,8 Prozent zu. Unter Berücksichtigung von Zukäufen und Währungseffekten stagnierten die Erlöse hier aber. Zudem verlangsamte sich das Wachstumstempo: Henkel hatte in der Sparte, die etwa die Bau-, Elektro- und Autoindustrie beliefert, im zweiten Quartal noch ein organisches Umsatzplus von 5,2 Prozent ausgewiesen.

So verpassen Sie keine wichtige Nachricht mehr! Der kostenlose Newsletter onvista weekly - hier geht es zur Registrierung.

900 Millionen futsch durch Währungseffekte

Henkel steuerte über Jahre auf Rekordkurs und setzte dabei mit Klebstoffen, Waschmitteln und Kosmetik auch stark auf Wachstumsregionen rund um die Welt. Doch in vielen Ländern sorgen politische und wirtschaftliche Unsicherheiten – wie etwa in der Türkei – für einen Verfall der Landeswährung. Das schlägt auch bei Henkel auf die Bilanzen durch. In den ersten neun Monaten hätten Währungsentwicklungen den Konzernumsatz mit über 900 Millionen Euro belastet, rechnete Van Bylen vor. Dieser ging auch deshalb in diesem Zeitraum leicht auf 15,015 Milliarden Euro zurück.

Konkurrent Beiersdorf kennt die Probleme

Der Hamburger Dax-Konzern, mit dem Henkel vor allem bei Kosmetik und Klebstoffen konkurriert, hatte in den ersten neun Monaten 2018 den Umsatz um 2,3 Prozent gesteigert. Auch Beiersdorf machten aber Währungsschwankungen – vor allem in Südamerika – zu schaffen.

Anleger schwanken nur kurz

Kaum waren die Zahlen an der frischen Luft geriet die Aktie vorbörslich leicht unter Druck. Nur wenig später drehte die Stimmung aber schon wieder leicht. Zum Handelsstart liegt die Aktie über ein Prozent im Plus und ist in den frühen Handelsstunde einer der stärksten Werte im DAX.

Onvista

DAS WICHTIGSTE DER BÖRSENWOCHE – IMMER FREITAGS PER E-MAIL

Zum Wochenende die Top Nachrichten und Analysen der Börsenwoche!

Hier anmelden >>

Foto: ricochet64 / Shutterstock.com

Meistgelesene Artikel