IG Metall NRW zeigt Muskeln - Warnstreiks

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Düsseldorf (Reuters) - In der Tarifrunde für die 700.000 Beschäftigten der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie will die IG Metall in der kommenden Woche mit Warnstreiks den Druck erhöhen.

Auch in der vierten Verhandlungsrunde hätten die Arbeitgeber keine konkreten Vorschläge zu den Themen Beschäftigungssicherung, Zukunftstarifverträge und Entgelt gemacht, kritisierte Bezirkschef Knut Giesler am Mittwoch nach den Verhandlungen in Düsseldorf. Montag endet die Friedenspflicht. Ab Dienstag könne es losgehen. Die Gewerkschaft IG Metall fordert vier Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von einem Jahr.

Die Metallarbeitgeber riefen die Gewerkschaft auf, auf überflüssige Rituale zu verzichten und zügig einen fairen Tarifabschluss anzustreben. Angesichts der zunehmend fragiler werdenden wirtschaftlichen Aussichten erwarteten Betriebe und Beschäftigte jetzt verlässliche tarifpolitische Leitplanken. "Ich hätte kein Verständnis dafür, wenn die IG Metall glaubte, nur durch bewusstes Aussitzen oder gar mit Arbeitsniederlegungen nach Ablauf der Friedenspflicht eine gute Lösung der Tarifrunde 2021 erreichen zu können", betonte der Präsident des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen, Arndt Kirchhoff. Er erwarte von der Gewerkschaft "nun erkennbar mehr Zug zum Tor".

Die Arbeitgeber haben bisher eine Erhöhung in der größten Industriebranche mit 3,9 Millionen Beschäftigten in diesem Jahr unter Berufung auf die Corona-Pandemie ausgeschlossen. Stattdessen legten sie Mitte Februar in NRW ein Angebot vor, das für das erste Halbjahr 2022 eine bisher nicht bezifferte Einmalzahlung vorsieht und erst für das zweite Halbjahr eine prozentuale Lohnerhöhung vorschlägt. Die IG Metall hatte die Offerte abgewiesen.

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