In diesem Jahr feiert der Euro seinen zwanzigsten Geburtstag. Eine kritische Würdigung.

Flossbach von Storch · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Am 1. Januar 1999 wurde der Euro offiziell als Buchgeld in der Eurozone eingeführt. Der zwanzigste Geburtstag der Gemeinschaftswährung fand aber weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Vielleicht auch deshalb, weil unsere Währung an Glanz verloren hat.

Dabei ist in den vergangenen 20 Jahren auf den ersten Blick eigentlich gar nicht so viel passiert. Seit Bestehen notiert der Euro heute zum US-Dollar fast auf dem gleichen Niveau wie zum Start im Jahr 1999. Dennoch hat der Euro in den vergangenen 20 Jahren eine bewegte Geschichte hinter sich. Spätestens seit der Einführung als Bargeld im Jahr 2001 wertete der Euro kräftig auf. Sein Höchstkurs im Jahr 2008 liegt mit knapp 1,60 US-Dollar deutlich über dem Einführungskurs von 1,1747 US-Dollar.

Nach dem Ausbruch der großen Finanzkrise folgten dann zehn schwache Jahre.

In der Krise zeigten sich die strukturellen Probleme der Eurozone. Volkswirtschaften, die wohl nie im Gleichklang laufen. Die ausufernden Staatsschulden. Und eine Europäische Zentralbank (EZB), die letztlich alles am Laufen hält, was auch immer dafür nötig erscheinen mag. Das Ergebnis ist die bekannte Pendelbewegung - es überrascht nicht, dass der Euro die Gewinne der ersten Jahre wieder abgeben musste (vgl. Grafik 1).

Deutsche Sparer in Nöten

Die inzwischen „zinslose Weichwährung“ Euro trifft deutsche Sparer somit gleich doppelt. Zum einen reichen die Zinserträge längst nicht mehr aus, um das Vermögen nach Abzug der Inflation (und etwaiger Kosten und Steuern) real zu erhalten. Auch im internationalen Vergleich sinkt die Kaufkraft des Ersparten durch die kontinuierliche Abwertung des Euro über die vergangenen Jahre. Weiche Währungen taugen eben kaum als Wertspeicher des Vermögens.

Natürlich ergäben sich aus der fortschreitenden „Liraisierung des Euro“ auch mögliche Währungschancen. Um die aber berauben sich Anleger hierzulande systematisch. Fremde Währungen werden nach wie vor - vermutlich wegen den Erfahrungen aus DM-Zeiten - als Risiko und nicht als Chance wahrgenommen. Nicht selten sichert man sie deswegen teuer ab. Etwas verkürzt - aber durchaus treffend - kann man sagen: Statt sich global an erfolgreichen Unternehmen zu beteiligen und von deren Wertschöpfungspotential (auch in anderen Währungen) zu profitieren, sucht der auf Sicherheit bedachte deutsche Anleger sein Glück in auf Euro lautenden, nicht- oder niedrigverzinsten Anlagen.

Daran wird sich unseres Erachtens auch in Zukunft wohl kaum etwas ändern. Auch wenn die Zinsen - das ist zumindest unsere Überzeugung - in der Eurozone… jetzt weiterlesen

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