Infineon: Chiphersteller hat große Pläne in Korea – Milliardenumsatz angepeilt, Anleger freuen sich

Der Chiphersteller Infineon will sein Südkorea-Geschäft weiter ausbauen. Der Dax-Konzern strebt dort laut Asien-Chef Chua Chee Seong künftig einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Dollar (knapp 900 Millionen Euro) an. Auch in Indien sieht der Manager Potenzial. „Das wird der nächste Wachstumsmarkt“, sagte Chua Chee Seong dem „Handelsblatt“ (Donnerstag). „Es geht dort nicht so schnell wie in China, aber das Land wird wichtiger.“ Seit einigen Jahren wachse der Umsatz dort zweistellig, sagte der Asien-Chef. Konkrete Zahlen nannte er allerdings nicht.

Details nennt Infineon nicht

Zum derzeitigen Umsatz in Südkorea und wie das angepeilte Ziel erreicht werden soll, machte er ebenbfalls keine Angaben. Infineon will in Zukunft nicht nur mit großen Konzernen, sondern auch mit aufstrebenden kleineren Firmen ins Geschäft kommen. Südkorea ist für das Unternehmen neben China und Japan der mit Abstand wichtigste asiatische Markt.

In Vietnam und Indonesien will Infineon ebenfalls zulegen. Vorstandschef Reinhard Ploss setzt große Hoffnungen in die Region – zumal wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China immer mehr Unternehmen ihre Waren in Vietnam fertigen lassen, um die hohen Einfuhrzölle zu umgehen, die US-Präsident Donald Trump verhängt hat.

Der Handelsstreit belastet auch Infineon: Ein Viertel des Umsatzes erzielt der Konzern in China, es ist das mit Abstand bedeutendste Absatz-Land weltweit. Das Geschäft dort wächst eigentlich seit Jahren kräftig, doch der Handelsstreit wirft seine Schatten. Bislang halten sich die finanziellen Folgen des Handelsstreits laut Infineon aber noch in Grenzen. Dennoch ist eine Expansion in die Nachbarländer angesichts der durchwachsenen Lage nachvollziehbar.

Was macht die Aktie?

Die Nachricht der Expansion kam auf dem Aktienmarkt gut an, das Wertpapier des Chipherstellers konnte im frühen  Handel ordentlich anziehen und ein Plus von 2,15 Prozent verbuchen. Derzeit notiert die Aktie bei einem Wert von 15,31 Euro.

Die Year to Date Performance von Infineon

Auf Montas- , sowie Jahressicht sieht es weniger gut aus. Der Konzern leidet unter der Branchenschwäche. Im Monatsvergleich liegt die Aktie gut 8,4 Prozent im Minus, Year to Date sind es sogar minus 11,88 Prozent.

Infineon rüstet massiv auf

Am 2. Juni hat Infineon mitgeteilt, den US-Konkurrenten Cypress Semiconductor für etwa 9 Milliarden Euro übernehmen zu wollen. Der Deal soll dem Dax-Konzern laut Geschäftsführung Potenzial in den wachstumsstarken Sektoren Automotive, Industrie und Internet der Dinge (IoT) ermöglichen. Zudem wird bis 2022 mit Kostensynergien in Höhe von jährlich 180 Millionen Euro und langfristig mehr als 1,5 Milliarden Euro gerechnet. Zudem macht die Übernahme Infineon zum achtgrößten Chip-Hersteller der Welt und zur Nummer eins bei Chips für den Automobilmarkt.

(onvista/dpa-AFX)

Titelfoto: bestfoto77 / Shutterstock.com

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